Leichenfund in Wilhelmsburg: Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Anfang dieses Jahres hatte ein Angler Teile einer Leiche in einem Kanal gefunden. Es handelte sich bei der Toten um eine 28-Jährige, die vor zehn Jahren verschwunden war. Vor dem Landgericht Hamburg hat am Donnerstag der Prozess gegen den damaligen Geliebten des Opfers begonnen.
Der 43-Jährige, der sich wegen Totschlags verantworten muss, bestritt zu Prozessbeginn, seine 2013 verschwundene Geliebte getötet zu haben. "Es wird dem Tatvorwurf generell entgegengetreten", sagte der Verteidiger in einer Erklärung im Namen seines Mandanten.
Hatte die 28-Jährige ihn erpresst?
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte seine damals 28 Jahre alte Geliebte erwürgt hatte. Hintergrund der Tat soll gewesen sein, dass die Frau vom Angeklagten fortlaufend Geld für ihren Lebensunterhalt gefordert habe. Sie habe ihm gedroht, im Fall der Nichtzahlung seine Familie über das außereheliche Verhältnis zu ihr und seine Tätigkeit als Bordellbetreiber zu informieren.
Der Verteidiger kritisierte, die Ermittlungen seien einseitig gegen den heute 43-Jährigen geführt worden. Das Verfahren gegen seinen Mandanten habe viel zu lange gedauert.
Mann war zunächst wieder freigelassen worden
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits 2013 Anklage wegen Totschlags gegen ihn erhoben. Das Gericht hatte jedoch nicht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Prozesses entschieden. Denn eine intensive Suche der Polizei nach der Leiche war erfolglos geblieben. Der Mann musste mangels dringenden Tatverdachts wieder freigelassen werden.
Anfang Februar dieses Jahres wurde er nach dem Leichenfund erneut verhaftet. Das Landgericht hat 26 Verhandlungstermine bis zum 1. September angesetzt.