Elbtower: Hafencity-Chef geht von Weiterbau aus

Stand: 02.11.2023 20:43 Uhr

Der Investor des Elbtowers Signa hat der Stadt Hamburg versichert, schnell weiterzubauen. Das berichtet der Chef der städtischen Hafencity Hamburg GmbH, Andreas Kleinau. Der Rohbau des Wolkenkratzers an den Elbbrücken steht seit vergangener Woche still.

Es ist das erste Interview des Hafencity-Chefs nach dem Baustopp und seine Worte an den Investor sind unmissverständlich: "Meine Erwartungshaltung ist, dass die Signa zu den Verträgen steht - genauso, wie die Freie und Hansestadt zu den Verträgen steht - und damit unverzüglich weiterbaut", sagte Kleinau.

Vertragsstrafen vorgesehen

Der neue Chef der Hafencity GmbH, Andreas Kleinau, ist zu Gast im Hamburg Journal. © Screenshot
"Aus der jetzigen Perspektive wird es nicht teuer für die Stadt werden", sagte Andreas Kleinau.

Er hält es für ausgeschlossen, dass der Elbtower dauerhaft eine Ruine bleibt. Seine Hafencity GmbH hat strenge Verträge mit Signa ausgehandelt. Sie sehen erst Vertragsstrafen vor. Stockt der Bau dann immer noch, kann die Stadt das Grundstück zurückkaufen. "Aus der jetzigen Perspektive wird es nicht teuer für die Stadt werden", sagte Kleinau im Gespräch mit NDR 90,3. "Das einzige, was wir zurückführen müssten, wäre der Grundstückskaufpreis. Aber dafür erhalten wir auch das Grundstück zurück." Signa müsste der Stadt zudem fünf Millionen Euro für den Aufwand der Rückübertragung zahlen.

Für das halbfertige Gebäude würde die Hafencity dann nichts zahlen. Danach könnte sie das Grundstück an einen anderen Investor weiterverkaufen. Doch Signa versicherte Kleinau: So weit werde es nicht kommen, der Bau gehe weiter.

Nur der Rohbau stockt

Tatsächlich stockt zurzeit nur der Rohbau. Andere Gewerke arbeiten am Elbtower weiter. Die unabhängige Bauüberwachung des Elbtowers hatte vorige Woche noch keinerlei Anzeichen für einen Baustopp festgestellt. Es gab nicht einmal Bauverzögerungen. Insofern waren die Hafencity Hamburg GmbH und ihr Chef Kleinau überrascht worden.

Blick auf die Baustelle des Elbtowers an den Elbbrücken im Hafen. Der Wolkenkratzer soll das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt
AUDIO: Hafencity-Chef äußert sich zu Elbtower-Zukunft (1 Min)

Tschentscher schließt staatliche Finanzhilfen aus

Unterdessen hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) staatliche Finanzhilfen für das Großprojekt ausgeschlossen. Die Stadt werde "keine finanziellen Belastungen übernehmen", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er gehe davon aus, dass die privaten Investoren aus eigenem Interesse eine Lösung für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten finden.

Elbtower soll dritthöchstes Hochhaus Deutschlands werden

Der Elbtower soll mit 65 Stockwerken 245 Meter hoch werden. Damit wird das vom Büro des Stararchitekten David Chipperfield entworfene Gebäude nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands. Früheren Angaben von Signa Real Estate zufolge wird der Wolkenkratzer voraussichtlich 950 Millionen Euro kosten. Signa Real Estate gehört zur Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko, die in Deutschland auch als Eigentümer der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bekannt ist.

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Blick auf die Elbtower-Baustelle an den Elbrücken. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 02.11.2023 | 19:30 Uhr

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