Baustopp beim Elbtower in Hamburg: SPD hofft auf Kühne
Seit Freitagmorgen ruhen die Arbeiten auf der Baustelle des Elbtowers in Hamburg weitgehend. Über den Weiterbau laufen intensive Gespräche. So fordert die Stadt den Investor Signa Prime Selection auf, den Baustopp zu erklären. Zum anderen wird versucht, den Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne einzubinden.
Kühne ist schon jetzt am Wolkenkratzer-Projekt beteiligt, genauso wie die Commerzbank-Tochter Commerz Real, die 25 Prozent hält. Der in Hamburg geborene Milliardär soll der klammen Signa Gruppe bereits das Berliner Büroprojekt Beam abgekauft haben. Kühne ist auch Hoffnungsträger für Hamburgs SPD. Ihr Abgeordneter Markus Schreiber war immer gegen den Bau des Elbtowers und meint nun: "Wir haben, glaube ich, die rechtliche vertragliche Situation so geregelt, dass der Steuerzahler auf keinen Fall einspringen muss. Insofern wäre natürlich ein Herr Kühne super!"
Linke warnt vor Geldgeschenken
Die baupolitische Sprecherin der Linken, Heike Sudmann, warnt den Senat vor Geldgeschenken an den klammen Elbtower-Investor und Signa-Boss René Benko: "Wir haben da jetzt einen 100 Meter hohen Rohbau stehen. Der ist so mächtig, dass man den nicht stehen lassen kann. Also muss irgendwas passieren. Genau damit hat Benko ein Erpressungspotenzial." Die CDU-Sprecherin für Stadtentwicklung, Anke Frieling, kritisiert: "Erst Signas Baustopp am Gänsemarkt, nun beim Elbtower. Wenn der Elbtower nicht klappt, gehen alle anderen Projekte in der Innenstadt auch in die Krise - Schuld ist der rot-grüne Senat."
Investitionen von über einer Milliarde Euro
AfD-Fraktionsvizechef Alexander Wolf meint: "Das einst von und unter Olaf Scholz ausgehandelte Prestigeprojekt gerät ins Wanken - sinnbildhaft für den heutigen Zustand der Stadt unter Rot-Grün. Es bleibt ein Mahnmal für das Scheitern von Olaf Scholz." Die Investition des Elbtowers liegt bei einer Milliarde Euro. Eingefädelt hatte das Projekt der frühere Bürgermeister und heutige Kanzler Olaf Scholz (SPD).
Elbtower sollte dritthöchstes Hochhaus Deutschlands werden
Der Elbtower in der Hamburger Hafencity soll mit 65 Stockwerken 245 Meter hoch werden. Damit soll das vom Büro des Stararchitekten David Chipperfield entworfene Gebäude nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden. Baubeginn war im Herbst 2021, die Fertigstellung war für 2026 geplant.