Drogenschmuggel in Hamburg: Zwei Hafenbeschäftigte angeklagt
Wenn kriminelle Banden über den Hamburger Hafen Drogen einschmuggeln, sind sie auf die Unterstützung von Hafenbeschäftigten angewiesen, die ihre Position dort ausnutzen. Seit Montag sind vor dem Hamburger Landgericht zwei solcher Hafeninnentäter angeklagt.
Verhandelt werden konnte allerdings noch nicht, weil einer der beiden Angeklagten im Gerichtsgebäude zusammenbrach. Notfallsanitäterinnen und -sanitäter mussten ihn versorgen und brachten ihn im Rettungswagen ins Krankenhaus. Der Mann sei durch die Anklage psychisch sehr belastet und gesundheitlich labil, so Gerichtssprecherin Marayke Frantzen.
Container mit Drogen absichtlich platziert?
Beide Angeklagte sind Familienväter, die der Versuchung des schnellen Geldes nachgegeben haben sollen. Der eine ist 45 Jahre alt und war als sogenannter Operator bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) angestellt. Er soll einen mit Drogen beladenen Container so platziert haben, dass der zweite 38-jährige Angeklagte ihn für die Bande öffnen konnte. Drogen wurden dann allerdings keine gefunden - die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass die schon vorher entnommen wurden.
Kollege wurde offenbar zusammengeschlagen
Dieser Fall zeigt auch, wie skrupellos die Banden vorgehen: Um sicherzustellen, dass in der Tatnacht auch wirklich der Operator für die Container zuständig war, der mit der Bande unter einer Decke steckte, soll der zweite Schichthabende auf dem Weg zur Arbeit abgefangen und zusammengeschlagen worden sein.
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