Der Schriftzug "Wandelhalle" ist über dem westlichen Haupteingang des Hauptbahnhofs Hamburg angebracht. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz

Drei-Punkte-Plan gegen Verelendung an Hamburgs Hauptbahnhof

Stand: 18.11.2023 09:27 Uhr

Die Hamburger Sozialbehörde will eine Koordinierungsstelle für die Sozialarbeit rund um den Hamburger Hauptbahnhof einrichten. Damit will sie gegen die Verelendung von Menschen in der City vorgehen.

Das kündigte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) in der "Welt am Sonntag" an. Die Koordinierungsstelle soll die Arbeit zwischen der Drogen- und Suchthilfe sowie der Obdachlosenhilfe zusammenführen. Schlotzhauer erhofft sich davon auch eine bessere Abstimmung mit den staatlichen Stellen wie dem Jobcenter oder den Fachstellen für Wohnungslosenhilfe.

Große Herausforderung: Verelendung

"Die sichtbare Verelendung rund um den Hauptbahnhof stellt eine große Herausforderung und belastende Situation für die gesamte Stadt dar", sagte sie. Vor Ort sei ihre Behörde mit den Einrichtungen der Drogen- und Obdachlosenhilfe sowie dem zuständigen Bezirksamt Mitte im Gespräch. Ziel sei es, einen gemeinsamen Weg zu verabreden, um die Probleme sozialpolitisch anzugehen.

Spitzengespräche initiert

Als erste Maßnahme hat sie Spitzengespräche initiiert. "Wir sitzen dabei mit allen Akteuren der unterschiedlichen Hilfen rund um den Hauptbahnhof - insgesamt mit mehr als 20 Vertreterinnen und Vertretern auch unter Beteiligung des zuständigen Bezirksamtes Mitte - an einem Tisch", erklärte die Politikerin. Das nächste Gespräch sei für Anfang Januar angesetzt.

Schutzwohnungen für Menschen in belastenden Situationen

Neben der Koordinierungsstelle will Schlotzhauer auch Schutzwohnungen einrichten. Dort sollen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Menschen in psychisch belastenden Situationen für eine befristete Zeit unterbringen können, bis diese für Hilfen ansprechbar sind.

Weitere Informationen
Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) spricht im Hauptbahnhof mit Einsatzleitern der Polizei. © Jonas Walzberg/dpa

App soll für mehr Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof sorgen

Nutzer der kostenlosen Handy-App "SafeNow" können nun per Knopfdruck die Sicherheitskräfte am Bahnhof sowie Freunde und Verwandte alarmieren. (26.10.2023) mehr

Ein erstes Hinweisschild zum Waffenverbot steht am Hamburger Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa | Franziska Spiecker Foto: Franziska Spiecker

Waffenverbotszone am Hamburger Hauptbahnhof gilt jetzt

Der Senat reagiert auf eine steigende Zahl von Straftaten: Am Hamburger Hauptbahnhof gibt es seit Sonntag eine dauerhafte Waffenverbotszone. (01.10.2023) mehr

Eine Streife von Hochbahn-Wache, Polizei, DB-Sicherheit und der Bundespolizei steht im Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Hamburger Hauptbahnhof: "Quattro-Streifen" werden ausgeweitet

Die gemeinsamen Streifen von Polizei, Bundespolizei, DB-Sicherheit und Hochbahn-Wache sind künftig statt 48 rund 90 Stunden pro Woche unterwegs. (28.09.2023) mehr

Zwei Beamte der Bundespolizei Überwachen einen Bahnsteig auf dem Hauptbahnhof in Hannover © picture alliance Foto:  Holger Hollemann

Kriminalität: So sicher fühlen sich die Menschen in Bus und Bahn

Viele Menschen im Norden fühlen sich laut #NDRfragt-Community sicher im Bahnhof und auf Reisen. Doch die Messerattacke von Brokstedt ist weiter präsent. (04.09.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.11.2023 | 08:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Päckchen mit Kokain lagern in Hamburg bei der Zollbehörde. © picture alliance Foto: Axel Heimken

Hafen Hamburg: 2024 weniger Kokain sichergestellt als im Vorjahr

2024 wurden nach bisherigen Veröffentlichungen fünf Tonnen Kokain im Hafen sichergestellt. 2023 waren es noch 34 Tonnen. mehr