App soll für mehr Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof sorgen
Wer sich unsicher oder bedroht fühlt, kann am Hamburger Hauptbahnhof seit Donnerstag auch per Handy-App Hilfe rufen. Das neue System soll für mehr Sicherheit sorgen und wird zunächst bis Ende kommenden Jahres getestet.
Die 110 anzurufen, erscheint in manchen Situationen vielleicht übertrieben, obwohl man sich unwohl fühlt. Die kostenlose App "SafeNow" soll hier helfen: Ein stiller Knopfdruck - und Freundinnen, Freunde oder Verwandte werden über den Standort und einen möglichen Notfall informiert. Am Hamburger Hauptbahnhof wird dank spezieller Technik jetzt auch direkt bei den Sicherheitskräften Alarm ausgelöst.
Grote: Ausdehnung ins Bahnhofsumfeld denkbar
Das sei nicht das Ende der Kriminalität am Bahnhof, aber ein Sicherheitsgewinn, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). "Wir sind froh, dass wir das zum ersten Mal an einem großen Bahnhof in diesem Maßstab in Deutschland jetzt hier in Hamburg erproben. Wenn das erfolgreich ist, dann sollte der nächste Schritt sein, das auch ins Bahnhofsumfeld auszudehnen." Denn bisher deckt die Sicherheitszone der App nur den Bahnhof selbst ab, aber nicht Plätze drumherum ab.
Grote bezeichnete die App als weiteren "Baustein in unserem Sicherheitspaket für den Hamburger Hauptbahnhof". Mit täglich mehr als einer halben Million Reisenden ist er Deutschlands meistfrequentierter Bahnhof. Um ihn sicherer zu machen, war zuletzt auch ein Waffenverbot rund um den Hauptbahnhof eingeführt worden.
App bereits an Bahnhof in Berlin getestet
Bei einem Test der App am Berliner Bahnhof Südkreuz wurde im Schnitt an jedem zweiten Tag die Polizei gerufen - oft von unbeteiligten Zeuginnen oder Zeugen, die mitbekommen hatten, wie andere bedroht wurden oder Betrunkene auf die Gleise stürzten. Die Hilfe war im Schnitt nach zweieinhalb Minuten da.