Bezirk Altona: Linke will Flüchtlinge in leeren Seniorenheimen unterbringen
Allein in Flottbek und Nienstedten stehen drei Altenheime leer. Die Fraktion der Linken im Bezirk Altona fordert nun, sie mit Flüchtlingen zu belegen. Doch der Hamburger Senat setzt eher auf eine Unterbringung vor dem Botanischen Garten.
2021 schlossen die Seniorenresidenzen Groß Flottbek am Müllenhoffweg und Sancta Barbara in der Beseler Straße. Die mehr als 50 Bewohnerinnen und Bewohner mussten raus. Die Eigentümer planten zumindest im Müllenhoffweg den Abriss und den Neubau lukrativer Wohnungen. Das Bezirksamt Altona lehnte das wegen des Milieuschutzes ab. Altonas Linke will den Leerstand nicht hinnehmen. Fraktionschef Karsten Strasser sagte NDR 90,3: "Wir fordern, dass die Sozialbehörde die neue gesetzliche Möglichkeit nutzt, die leer stehenden Altenheime zu beschlagnahmen - für die Unterbringung von Geflüchteten." Die Hamburgische Bürgerschaft hatte am 10. April beschlossen, dass Hamburg unter gewissen Bedingungen Gebäude für die Unterbringung von Geflüchteten beschlagnahmen kann.
Container auf Parkplatz des Botanischen Gartens geplant
Beim ebenso leeren Altenheim Sieberlingstraße in Nienstedten prüft die Sozialbehörde die Flüchtlingsunterbringung. Doch vor allem will sie Container für Flüchtlinge auf dem Parkplatz des Botanischen Gartens, der auch Loki-Schmidt-Garten heißt, aufstellen. In der Bezirksversammlung stimmten am Donnerstagabend Grüne, SPD, CDU und Linke dafür, die Nachbarinnen und Nachbarn zu informieren. Sie laufen nämlich Sturm gegen die Unterkunft, obwohl sie nicht unmittelbar an Wohngebäude grenzt. Außerdem sieht der Beschluss vor, dass sich Kitas und Schulen in der Umgebung auf den Einzug von Flüchtlingen Anfang 2025 vorbereiten sollen.
In Hamburg fast 47.000 Menschen in Notunterkünften
Die Kapazitäten der städtischen Unterkünfte für Geflüchtete sind in Hamburg voll ausgelastet. Fast 47.000 Menschen sind in Notunterkünften, angemieteten Hotelzimmern oder Containerdörfern untergebracht.