Auch Condor will am Hamburger Airport Flüge streichen
Nach Ryanair und Eurowings streicht jetzt auch die Fluggesellschaft Condor das Angebot in Fuhlsbüttel im kommenden Jahr zusammen. Der Grund ist eine Erhöhung der Flughafen-Gebühren in Hamburg.
Condor reduziert das Flugprogramm ab Hamburg insgesamt um 13 Prozent. Verbindungen nach Samos in Griechenland und Malaga in Spanien werden dabei komplett aus dem Flugplan genommen, Flüge nach Kos deutlich reduziert. Condor hatte außerdem geplant, vier neue Ziele ab Fuhlsbüttel aufzunehmen - das fällt nun allerdings ins Wasser. Das sei eine logische Konsequenz aus der drohenden völlig unverhältnismäßigen Erhöhung der Entgelte in Hamburg, sagte der CEO von Condor, Peter Gerber.
Flughafenchef: "Airlines lassen die Muskeln spielen"
Erst am vergangenen Donnerstag hatte Ryanair angekündigt, sein Angebot in Hamburg um 60 Prozent zu reduzieren. Einen Tag später hatte Eurowings bekanntgegeben, in Fuhlsbüttel mehr als 1.000 Flüge zu streichen. Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Flughafen Hamburg, kritisiert: "Dass sich jetzt auch Condor zeitgleich zu Wort meldet, verstärkt unseren Eindruck, dass der Flughafen Hamburg hier zum Spielball eigentlich bundespolitischer Auseinandersetzungen geworden ist." Am Beispiel des Hamburger Flughafens würden die Airlines ihre Muskeln spielen lassen, um bei den kommenden Entgeltverhandlungen an anderen deutschen Flughäfen ihre Macht zu demonstrieren, so Kunsch weiter.
Gebühren steigen um 2,30 Euro pro Passagier
"Wir bedauern sehr, dass sich die Airlines hier abgesprochen haben, um das maximale mediale Echo zu erzielen und ein Droh-Szenario für die Passagiere aufzubauen." Der Hamburg Airport hebt seine Entgelte ab dem kommenden April um rund neun Prozent an. Pro Passagier entspreche das einer Kostensteigerung von 2,30 Euro.