ADAC-Studie: Verkehrsteilnehmer in Hamburg unzufrieden
In Hamburg ist die Stimmung unter Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern so schlecht wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis der ADAC-Umfrage "Mobil in der Stadt". Unter 15 deutschen Großstädten belegt Hamburg Platz 10.
Die ersten drei Plätze belegen Dresden, Leipzig und München, die letzten drei Stuttgart, Köln und Duisburg. Vier Verkehrsmittel hat der ADAC von bundesweit mehr als 9.000 Menschen bewerten lassen: Auto, Fahrrad, Bus und Bahn sowie den Fußverkehr. In allen Bereichen ging die Zufriedenheit in Hamburg zurück - im Vergleich zur vergangenen Studie im Jahr 2017. Der vom ADAC ermittelte Index-Wert sank von 15 auf 6.
ADAC: Vor allem Autofahrer genervt
Am unzufriedensten sind wie schon 2017 die Autofahrerinnen und Autofahrer. Bei ihnen stürzte die Zufriedenheit von minus 12 auf minus 21 ab. Christof Tietgen vom ADAC Hansa sagte: "Am schlimmsten leiden die Autofahrer. Hier belegt die Hansestadt den 13. von 15 Plätzen. Das Parkraumangebot und die Höhe der Parkgebühren nerven am meisten."
Auch in anderen Bereichen sinkt Zufriedenheit
Hamburgs öffentlicher Nahverkehr schneidet besser ab als das Auto, doch zunehmend stört die Unpünktlichkeit. Die Zuverlässigkeitswerte fallen in den Keller. Im öffentlichen Nahverkehr sank der Zufriedenheitsindex von 30 auf 23.
Ebenfalls deutlich gesunken ist die Zufriedenheit der Fahrradfahrerinnen und -fahrer. Die Lage beim Fahrrad bezeichnet der ADAC als paradox: "Auch beim Thema Radverkehr bekommt der Senat schlechte Noten, obwohl viel getan wird. Der Zufriedenheitswert ist von acht auf minus eins gesunken. Und das trotz neuer und sichererer Radwege."
E-Scooter stören Fußgänger
Allgemein steige die Anspruchshaltung. Auch bei Fußgängerinnen und Fußgängern. Sie sind genervt von den E-Scootern und schmalen Gehwegen. Bei ihnen sank der Zufriedenheitsindex von 33 auf 21.
Befragt wurden zwischen dem 7. und 25 September 2023 bundesweit insgesamt 9.105 Menschen ab 18 Jahren. In Hamburg waren es laut ADAC 612 Frauen und Männer, darunter 310 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 302 Pendlerinnen und Pendler.