29-Jähriger tötet Mutter: Cannabis soll Psychose ausgelöst haben
Im Hamburger Stadtteil Blankenese hat ein junger Mann im Mai dieses Jahres mutmaßlich im Wahn seine Mutter getötet. Im Prozess gegen den 29-Jährigen hat am Freitag ein Psychiater sein Gutachten vorgestellt. Dabei erklärte er, dass die Psychose des Mannes durch regelmäßigen Cannabiskonsum ausgelöst worden sei.
Der Psychiater Christoph Lenk ist seit mehr als 20 Jahren tätig und hat in dieser Zeit unzählige Patientinnen und Patienten mit einer Schizophrenie behandelt. Nur zwei von ihnen, sagte Lenk vor dem Hamburger Landgericht, hätten vorher nicht regelmäßig gekifft. Alle anderen hätten Cannabis konsumiert. Natürlich würden nicht alle Menschen psychotisch, die Cannabis rauchen, so Lenk. Aber wenn es eine genetische Anlage zu der Erkrankung gebe, werde diese oftmals durch das Kiffen ausgelöst. So war es nach Überzeugung des Sachverständigen auch bei dem Angeklagten. Der 29-Jährige hatte regelmäßig Cannabis geraucht und wurde schizophren.
Gutachter: Angeklagter soll in die Psychiatrie
Im Mai war er mit seiner Mutter allein zu Hause in Blankenese, er lebte noch bei seinen Eltern. Im Wahn habe er die eigene Mutter nicht erkannt, heißt es in der Anklage. Er habe sie nach eigener Aussage für eine "ferngesteuerte Roboterhexe" gehalten und die 67-Jährige erschlagen. Nach Angaben des Psychiaters ist der Angeklagte nicht schuldfähig und muss in die Psychiatrie. Die Gefahr, dass er im Wahn wieder gewalttätig werde, sei groß.