Welt der Musik
Sonntag, 22. Oktober 2023, 18:00 bis
19:00 Uhr
Der Katalane Pau, katalanisch Pau Casals war fraglos eine der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Vor 50 Jahren, am 22. Oktober 1973, ist der Cellist, Dirigent, Komponist und homo politicus Casals gestorben. In San Juan, Puerto Rico, im Alter von knapp 97 Jahren. Casals hat nicht nur das Cellospiel revolutioniert und das Instrument Violoncello beispielsweise gegenüber der Geige als ernstzunehmendes Solo-Instrument emanzipiert, er war auch ein hochpolitischer Künstler und Mensch, wie es ihn in der Musikwelt kaum je zuvor und danach gegeben hat.
Homo politicus
Pablo (Pau) Casals war eine wahrlich faszinierende Persönlichkeit, die an der heutigen Weltlage vermutlich "optimistisch verzweifeln" würde. Kriege und Konflikte in aller Welt. Erschreckend aktuell sind die meisten der Casals politisch bewegenden Fragen noch heute. Auch und gerade in diesen Wochen und Monaten. Casals verließ Spanien aus Protest gegen das Regime von General Franco und ließ aus Protest über viele Jahre sein Cello schweigen. Er mischte sich bis ins hohe Alter immer wieder ein in politische und gesellschaftspolitische Fragen. Spielte Konzerte sogar im Weißen Haus.
Verehrung für Johann Sebastian Bach
Sein jahrelanges musikalisches verstummen beendete Casals erst im Jahr 1950, anlässlich des 200. Todestages seines "musikalischen Gottes", Johann Sebastian Bach. Das Menschliche sei das Wichtigste, so Casals. Sein größtes Wirken jedoch schaffte er im Bereich des Cellos, das er beinahe neu erfand, ihm eine völlig neue Bedeutung verschaffte und Generationen von Cellistinnen und Cellisten entscheidend beeinflusst hat. In der Welt der Musik senden wir ein Portrait der Jahrhundert-Persönlichkeit Pablo Casals von Elisabeth Richter mit zahlreichen historischen Aufnahmen und Originaltönen diverser Wegbegleiter.
Eine Sendung von Elisabeth Richter