Jazz – Round Midnight
Montag, 18. April 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Bert Noglik
Er zählt zu den Wegbereitern eines neuen europäischen Jazz mit einer spezifisch holländischen Prägung, für den man den Begriff "New Dutch Swing" erfunden hat.
Han Bennink, geboren am 17. April 1942 als Sohn eines Orchesterschlagzeugers, spielte zunächst Tanz- und Jazzmusik, bald auch mit prominenten Amerikanern wie Sonny Rollins, Ben Webster und Johnny Griffin. Gemeinsam mit dem Pianisten Misha Mengelberg war er 1964 an der letzten Platteneinspielung von Eric Dolphy beteiligt. Drei Jahre später gründete er gemeinsam mit Mengelberg und dem Saxofonisten Willem Breuker die Musikerkooperative Instant Composers Pool, kurz I.C.P. genannt.
Nicht nur Jazz
Seither war Han Bennink, der sich nicht nur auf Jazz, sondern auch auf Kunstströmungen wie Dada und Fluxus bezieht, in den unterschiedlichsten Spielkonstellationen präsent – im Solo oder im Duo, u.a. mit Misha Mengelberg, Cecil Taylor, Irène Schweizer und Aki Takase, im legendären Trio mit Peter Brötzmann und Fred Van Hove sowie im Trio "Clusone" bis zur ständigen Mitwirkung im I.C.P. Orchestra.
Der auch als bildender Künstler profilierte Han Bennink nutzte zeitweilig ein ganzes Arsenal von Klangerzeugern, vermag aber auch allein im Spiel auf einer kleinen Trommel höllisch zu swingen und bekennt im Gespräch, dass er immer noch daran arbeite, einzig und allein mit zwei Streichhölzern einen ganzen Saal in Ekstase zu versetzen.