Round Midnight
Freitag, 09. Juni 2023, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Sarah Seidel
Kenny Barron ist ein Meister der sanften Töne, ein Meister des Swing. Bei ihm schwingt im Hintergrund immer die Jazztradition mit, die Erfahrung eines großen Künstlers, der seinerseits mit so vielen Jazz-Granden gespielt hat. "Das wahrscheinlich wichtigste Erlebnis in meinem Leben war, den Trompeter Dizzy Gillespie zu treffen. Ich war gerade 19, als ich die Chance hatte, mit ihm zu arbeiten. Ein anderes wichtiges Zusammentreffen war das mit Yusef Lateef", sagt er im Rückblick.
Es gab eine Menge Dinge, die Kenny Barron von seinen Vorbildern gelernt hat: Wie man sich auf der Bühne präsentiert und wie man andere Menschen behandelt. Dass man Verantwortung übernimmt und immer pünktlich sein sollte. Dinge, die genauso wichtig sind wie die Musik selbst, sagt der Pianist, der in der allgemeinen Wahrnehmung immer ein bisschen hinter anderen Jazzpianisten seiner Generation zurückstand. Dabei ist Kenny Barron ein absolutes Ass und in jedem musikalischen Format ein Gewinn.
Zeitlose Aufnahmen in 60 Jahren Karriere
Mit den Bassisten Charlie Haden und Dave Holland hat Kenny Barron zeitlose Duo-Alben aufgenommen. Der Pianist mit dem kultivierten Anschlag hat ein unerschütterliches Timing. Die Art, wie er Geschichten erzählt, ist eine der großen Stärken des Pianisten, der in seiner 60 Jahre währenden Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat - darunter einen Ehrendoktortitel des Berklee College of Music in Boston und die "NEA Jazz Master Fellowship" des National Endowment For The Arts. "The Source" ist sein jüngstes Solo-Album - ein sensibles Selbstportrait, aufgenommen im Théâtre d'Athénée in Paris. Viele seiner Alben kann man immer wieder hören, ihnen wohnt eine zeitlose Qualität inne.