Jazz – Round Midnight
Montag, 06. Juni 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Michael Laages
Für ein paar Jahre war er ein Nachbar im Norden: 1985 kam der amerikanische Pianist Chris Jarrett nach Oldenburg, um die Studien fortzusetzen, die er daheim in den USA abgebrochen hatte - trotz Stipendium auf dem berühmten Oberlin College. Lieber wollte er in der Fabrik arbeiten, im Büro oder auch auf dem Krabben-Kutter, als im akademischen Betrieb zu verkümmern.
In Europa war alles anders - an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg studierte Jarrett nun nicht nur, sondern er unterrichtete auch. Am 11. Juni, fünf Tage vor dem 66. Geburtstag, kommt er jetzt für ein Konzert zurück in die niedersächsische Heimat auf Zeit. Aus der Fremde, denn schon 1989 verließ Jarrett den Norden, zog unter anderem für eine Weile nach Paris, lebt heute in der südlichen Pfalz und unterrichtet in Mainz.
Immer auf der Suche
Bei allem aber blieb der jüngste Bruder von Keith Jarrett immer auf der Suche, immer im künstlerischen Unruhestand - Musik kreierte er zu Eisensteins Filmklassiker vom "Panzerkreuzer Potemkin", in jüngerer Zeit aber erkundet er auch immer intensiver die Orgel. Und immer blieb er ein einfalls- und abwechslungsreicher Pianist, zu Hause nicht nur im Jazz.
Für "Round Midnight" erzählt Chris Jarrett nun von den vielen Wegen, die er gegangen ist, unabhängig von Stilen und Moden: als kreativer Künstler und als freier Geist.