Round Midnight
Mittwoch, 28. Februar 2024, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Sarah Seidel
Der Perkussionist Willie Bobo, 1934 als Sohn puerto-ricanischer Eltern im New Yorker Viertel Spanish Harlem geboren und aufgewachsen, war einer der Protagonisten der amerikanischen Latin-Jazz-Szene in den 1960er und '70er Jahren. Seine Alben hießen "Bobo's Beat", "Let’s Go Bobo" und "Spanish Grease", letzteres erschien 1965 beim Label Verve und war sein wohl größter Erfolg.
Darüber hinaus spielte Willie Bobo auf unzähligen Produktionen bekannter Jazz-Musiker der damaligen Zeit. Seine Latin-Grooves findet man auf den Alben von Herbie Hancock, Bobby Hutcherson, Benny Golson, Grant Green, Herbie Mann und Chico Hamilton. Als Teenager hatte er den Latin-Jazz-Star Machito kennengelernt, einen der ersten Musiker, die in New York mit einem mitreißenden Mix aus Jazz und afrokubanischen Rhythmen für Furore sorgten. Beim Perkussionisten Mongo Santamaria nahm Willie Bobo Unterricht, spielte Bongos, Congas, Timbales und Schlagzeug, in den 1950er Jahren saß er im Orchester von Tito Puente.
Ein Star der amerikanischen Latin-Jazz Szene
Schon Anfang der 1950er Jahre hatte Willie Bobo, eigentlich William Correa, mit der Pianistin Mary Lou Williams Aufnahmen gemacht. Sie soll ihm den griffigen Namen verpasst haben, unter dem er dann später bekannt wurde. Er spielte mit dem Vibrafonisten Cal Tjader, mit dem Flötisten Herbie Mann und mit dem Pianisten George Shearing.
1969 zog Willie Bobo nach Los Angeles, wo er Jazz und Latin Jazz Combos leitete und Aufnahmen für die Labels Blue Note und Columbia machte. Der Perkussionist starb am 15. September 1983 im Alter von nur 49 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Am 28. Februar 2024 wäre er 90 geworden.