Jazz
Freitag, 07. April 2023, 22:00 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Claudia Hartmann
"Ich war schon immer überzeugt davon, dass das Requiem die faszinierendste musikalisch-dramatische Form überhaupt ist", so der Komponist und Arrangeur Steve Gray und im Jahre 2001 setzte der Brite seinen lang gehegten Plan in die Tat um, als er spürte "dass ich nun soweit sei". Er schrieb und komponierte ganz und gar für die NDR Bigband, einem "virtuosen Kammerorchester, das zusätzlich mit der Fähigkeit gesegnet ist, zu swingen und zu improvisieren." Während des Komponierens erkrankte Steve Gray sehr schwer, erst eine Operation ermöglichte es ihm, die letzten beiden Sätze zu vollenden. Nicht zuletzt deshalb bleibt es ein Requiem, das "im Schatten des Todes" entstanden ist.
Steve Gray gelangte zu der Überzeugung, dass es dem Menschen nicht möglich ist zu erfassen, was der Himmel sein könnte, obwohl er nach eigenem Bekunden hoffte dort hinzukommen. "Auf der anderen Seite können wir uns die Hölle bedauerlicherweise ganz leicht vorstellen, und aktuelle Varianten existieren in der ganzen Welt", so der Komponist.
Für Steve Gray war die NDR Bigband die flexibelste und brillanteste Gruppe, mit der er je zusammengearbeitet hat, auch besonders im Blick auf die solistischen Fähigkeiten. Diese besondere Anerkennung und Zuneigung hielt viele Jahre an. Bis zu seinem Tod im Jahr 2008 arbeitete Grey mit der NDR Bigband und schrieb u.a. die Programme für Joao Bosco, Al Jarreau und Abdullah Ibrahim. Viele Jahre lang war er der Lieblingsarrangeur der NDR Bigband.