NDR Radiophilharmonie
Freitag, 17. März 2023, 20:00 bis
22:00 Uhr
Premiere und Abschied - das könnte als Motto über diesem Konzert im Rahmen des Brahms-Festivals stehen. Mit seiner Sinfonie Nr. 1 gelang dem 43-jährigen Brahms endlich der Durchbruch als Sinfoniker. Elf Jahre später schloss er mit dem Doppelkonzert sein orchestrales Œuvre ab.
Geschwisterliche Harmonie
Wenn der ältere Bruder Geige spielt und die Schwester Cello, liegt gemeinsames Musizieren nahe. Die Tetzlaffs tun das regelmäßig: als Duo, im Trio zusammen mit Lars Vogt oder im 1994 gegründeten Tetzlaff Quartett. Und ein Paradestück für ihre beiden Instrumente ist Brahms' Doppelkonzert. Einst als Friedensangebot an den Künstlerfreund Joseph Joachim gedacht, mit dem Brahms sich zerstritten hatte, gehört es heute zum Kernrepertoire der Tetzlaffs.
Brahms ohne Starallüren
"Wenn wir einen Komponisten wie Brahms ernst nehmen, dann gibt es nicht einen Entscheider, dann muss jeder ausdrucksvoll spielen dürfen." Dieser Satz stammt von Christian Tetzlaff, könnte aber genauso gut von Andrew Manze sein. Seit Jahren beweist der Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie, wie man auch ohne diktatorische Maßnahmen und Starallüren ein überzeugendes gemeinsames Musikerlebnis schaffen kann. Und das ideale Terrain für diese Herangehensweise sind eben die Sinfonien von Brahms, in denen jedes Detail seine Bedeutung hat. An seiner ersten Sinfonie hatte Brahms jahrelang gefeilt, bis er es endlich wagte, sie der Öffentlichkeit zu übergeben.
Moderation: Friederike Westerhaus