Musica
Freitag, 08. November 2024, 19:00 bis
20:00 Uhr
Eine Sendung von Claudia Hartmann
1979 erschien das Debutalbum von Rickie Lee Jones, das - ganz schlicht - nur ihren Namen im Titel trug. Diesen Namen musste man sich merken. Hier tauchte plötzlich ein großes Talent auf, das auf bislang ungekannte Weise die Welten von Pop, Blues und Jazz verband, das auf Anhieb einen Grammy ("Best New Artist") erhielt und den Sprung in die Carnegie Hall und auf das Cover des Time Magazine schaffte. Die Singer-Songwriterin schrieb mit leichter Feder gewichtige Musik und trug sie mit einer Tiefe und einem Jazz-Timing vor, das in den besten Momenten an die große Kunst von Billie Holiday oder Sarah Vaughan erinnerte. Heute, nach einem weiteren Grammy, sieben Nominierungen und mehr als 15 Studio-Alben, steht Rickie Lee Jones immer noch mitten im Leben. Das kommentiert die 68-Jährige mit der ihr eigenen Mischung aus kindlicher Neugier und ironischer Abgeklärtheit.
Pop Klassiker und filigraner Jazz
Am 21. Juni 2023 gab sie im Hamburger Mojo Club ihr einziges Deutschlandkonzert. Gut gelaunt, mal solo, mal im Duo mit dem Gitarristen Vilray Bolles, begeisterte sie das Publikum mit einem breit gefächerten Programm: Im Gepäck waren einige frühe Songs aus ihrer langen Karriere - wie "Weasel and the White Boys Cool" und "Chuck E.'s in Love", der große Hit von ihrem Debutalbum. Daneben gab es Klassiker der US-amerikanischen Pop- und Jazz-Geschichte von ihrer jüngsten Veröffentlichung "Pieces of Treasure", einer sehr persönlichen Sammlung von Songs, die sie zum Teil schon seit ihrer Jugend begleiten. Darunter - in einer augenzwinkernden Interpretation - der Broadway-Evergreen "On the Sunny Side of the Street" und Kurt Weills "September Song", den sie im Konzert mit einer berührenden Intensität vortrug. Rickie Lee Jones Auftritt im Mojo Club war der Auftakt zu einer neuen Reihe von ARTE und NDR Kultur mit dem Titel "Hamburg Sessions".
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