St. Trinitatis in Wolfenbüttel
Im Zweiten Weltkrieg wurde die St.-Trinitatis-Gemeinde in Wolfenbüttel gezwungen, ihre Glocken abzugeben und einschmelzen zu lassen. Ersatz gab es erst 1960 mit drei Bronzeglocken. Sie sind auf die Töne fis', a' und h' gestimmt, ihr Klang zitiert also den Anfang des "Te deum" ("Herr Gott, Dich loben wir"). Die große Glocke trägt als Symbol für die Dreieinigkeit ein Dreieck sowie die Aufschrift "Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, wir danken Dir. Dich Vater in Ewigkeit ehrt die Welt weit und breit." Die mittlere Glocke trägt die griechischen Buchstaben chi und rho als Symbol für Christus, die Aufschrift lautet: "Hilf deinem Volk, Herr Jesu Christ, und segne, was sein [dein] Erbteil ist." Auf der kleinen Glocke prangt eine Taube (Symbol für den heiligen Geist) und die Inschrift "Den heiligen Geist und Tröster wert, mit rechtem Dienst sie lobt und ehrt."
Die Barockkirche St. Trinitatis wurde 1719 eingeweiht. Fünf Jahre später schlug ein Blitz in den hölzernen Vorgängerbau aus dem Jahr 1700 ein - der Brand ließ sich nur löschen, indem man die Kirche mit Kanonen niederschoss, um umliegende Gebäude zu schützen. Nach dem Übertritt Herzog Anton Ulrichs zur katholischen Kirche war von dieser Seite keine Unterstützung für einen Kirchenneubau zu erwarten. Sein Sohn August Wilhelm ließ eine Kirche mit steinernen Außenmauern und hölzernem Innenraum errichten. Die barock-bunte Innenbemalung ist nicht mehr erhalten. Mit zwei Emporenreihen und Platz für rund 1.000 Gottesdienstbesucher beeindruckt die Kirche vor allem durch ihre Größe und durch ihre prachtvolle Barockarchitektur.