St. Petri in Hamburg
Von den drei Glocken aus Hamburgs ältester Hauptkirche St. Petri stammen zwei aus dem 20. und eine aus dem späten 19. Jahrhundert. Das ursprünglich vierstimmige Geläut ging im Ersten Weltkrieg verloren. 1878 goss Herman Große in Dresden die kleine Glocke (Schlagton d''), die als einzige den Krieg überdauerte. Ihre Schwestern von 1922 und 1924 stammen von der Glockengießerei Schilling aus Apolda. Die große Peter-und-Pauls-Glocke wiegt mehr als sechs Tonnen; ihr unterer Durchmesser beträgt 2,13 Meter.
Die erste urkundliche Erwähnung von St. Petri als Marktkirche geht auf das Jahr 1195 zurück. Südlich der Kirche lag vermutlich die für die Stadt namensgebende Hammaburg. Um 1310 entstand ein dreischiffiger gotischer Bau, der rund hundert Jahre später um ein zweites südliches Seitenschiff erweitert wurde. Der 1516 fertiggestellte hochaufragende Turm wurde zum Vorbild für viele weitere Hamburger Kirchturmkonstruktionen. Am 7. Mai 1842 brannte St. Petri trotz verzweifelter Löschversuche vollständig aus. Bereits 1849 konnte der Neubau geweiht werden; die Fertigstellung des 132 Meter hohen Turms zog sich noch bis 1878 hin. In St. Petri befinden sich drei Orgeln Rudolf von Beckeraths; die viermanualige Hauptorgel aus den 50er Jahren (2006 saniert u. erweitert) verfügt über 66 Register (4724 Pfeifen).