St. Paulus in Buchholz
Die Geschichte der kleinen, aber für Buchholz wichtigen Dorfkirche St. Paulus begann mit dem Guss einer Glocke. Jahrhundertelang liefen die Buchholzer zum Gottesdienst ins zwölf Kilometer entfernte Hittfeld. 1889 schenkte ein wohlhabender Bauer der Gemeinde Buchholz dann eine Glocke. Die Bedingung: Sie durfte nur in einer eigenen Buchholzer Kirche erklingen - und die musste noch gebaut werden.
Drei Jahre später, 1892, bekam Buchholz dann endlich eine eigene Kirche: St. Paulus, eine für Norddeutschland typische neugotische Backsteinkirche. Doch in der Geschichte der Glocken spiegelt sich auch das Schicksal der Menschen wieder. Unter großen Mühen wurde vor dem Ersten Weltkrieg noch eine zweite Glocke gefertigt - beide wurden im Krieg eingeschmolzen. Viele Bürger halfen, trotz Kriegstraumata, Hunger und Inflation, 1923 eine neue Glocke zu kaufen. Auch diese wertvolle Glocke sollte 1940 als Metallspende für den Krieg abgegeben werden. Die Gemeinde weigerte sich, doch 1942 wurde die Glocke abtransportiert. Zur 500-Jahrfeier des Ortes Buchholz sagte der Pastor: "Kriege sind dann verloren, wenn man sich am Kirchengut für das Kriegshandwerk vergreift".
Mit vereinten Kräften sammelte Buchholz für eine neue Glocke. 1950 wurde sie geweiht, 1957 und 1964 kamen neue Glocken dazu. Heute läuten in Buchholz vier Glocken in a', h', d' und e'.