St. Nikolai in Grevesmühlen
Von den drei Glocken im Turm der Nikolaikirche in Grevesmühlen hat eine bereits mehrere Jahrhunderte überdauert: 1666 goss der Glockengießer Adam Dankwart in Wismar die Bronzeglocke, die bis heute über den Dächern von Grevesmühlen tönt. Eine zweite, ebenso alte Bronzeglocke wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1960 bekam St. Nikolai mit zwei Stahlglocken der Gießerei Schilling aus Apolda den lang ersehnten Ersatz. Die Stahlglocken tragen die Inschrift "Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich" und "Fürchte dich nicht, denn Ich habe dich erlöst; ICH habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein." Die kleineren Glocken teilen mit ihrem Geläut um 8, 12 und 18 Uhr den Tag ein. Zu festlichen Anlässen sowie immer samstags um 18 Uhr und zehn Minuten vor dem Sonntagsgottesdienst ist die Bronzeglocke dann beim Vollgeläut dabei.
Die Nikolaikirche stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und verrät hier und da den Übergang vom romanischen zum gotischen Stil. Beim Stadtbrand 1659 wurde die Turmspitze zerstört und in den Neubau schlug ein Blitz ein. Beim Wiederaufbau verpasste man dem Turm dann ein kleines Spitzdach.
Die bis heute erhaltene Bronzeglocke von 1666 entstand ebenfalls beim Wiederaufbau nach dem Brand, wie ihre verloren gegangene Schwester war sie ein Geschenk des Herzogs Christian Ludwig I. an die Stadt. 1870-72 und 1969 wurde die Kirche umfangreich saniert und umgebaut. In den 90er-Jahren begannen dann Renovierungs- und Restaurationsarbeiten, die in verschiedenen Abschnitten mit Unterbrechungen bis heute andauern (u.a. Chorraum, Altarraum, Joche).