St. Nicolai in Lüneburg
St. Nicolai ist die jüngste der Hauptkirchen Lüneburgs. Ihr Vorgängerbau wurde bereits im Jahr 1409 geweiht. Doch um Platz für die wachsende Gemeinde zu schaffen, beschloss der Rat 1420, eine Basilika im Stil der französichen Kathedralen zu errichten. Bereits seit der Einführung der Reformation in Lüneburg 1530 werden in der Kirche evangelische Gottesdienste gehalten.
Der Backsteinturm, im Stil der Neugotik von 1831 bis 1895 errichtet, hat eine Höhe von 92,7 Metern. Lediglich an drei Seiten trägt er eine Turmuhr, denn der Treppenaufgang an der Nordseite hatte es den Konstrukteuren unmöglich gemacht, ein viertes Ziffernblatt anzubringen. In ihm hängen zwei Läuteglocken und zwei mittelalterliche Uhrglocken. Die große Läuteglocke, die "Marienglocke", wurde 1491 von Gert van Wou gegossen und wiegt etwa 4,2 Tonnen. Sie ist eine Schwesterglocke der berühmten "Gloriosa" im Erfurter Dom.
Am 24. Juli 2009 goss die Glockengießerei Rincker aus Sinn die Friedensglocke, genannt Schifferglocke. Sie bestückt nun das freie Fach im Holzglockenstuhl. Alle Glocken läuteten am 4. Oktober 2009 zum ersten Mal gemeinsam.