St. Michaelis in Hamburg
Die Hauptkirche St. Michaelis ist Hamburgs bekanntestes Kirchengebäude. Der Kirchturm gilt als Wahrzeichen der Freien und Hansestadt. Das von den Hamburgern liebevoll Michel genannte Gotteshaus ist eine der fünf Hauptkirchen (neben St. Petri, St. Jacobi, St. Nikolai und St. Katharinen). Das Schicksal von St. Michaelis ist von Gewitter-, Brand- und Kriegsschäden bestimmt. Kaum war der Michel geweiht, passierte wieder ein Unglück. Dank des unermüdlichen Engagements der Hamburger wurde die Kirche immer wieder aufgebaut. Bis heute wird der Turm saniert, doch noch immer fehlen mehrere Millionen Euro.
Der Turm von St. Michaelis fällt auf durch seine vier großen Uhren, an jeder Turmseite eine. Der Durchmesser des Ziffernblattes beträgt jeweils allein acht Meter. Erst 1863 bekamen die Uhren auch Minutenzeiger, davor war es üblich, nur die Stunden anzuzeigen. Allein die Uhrwerke sind Beispiele meisterlicher Handwerkskunst. Das letzte mechanische Uhrwerk konstruierte 1911 der Uhrmacher Toni Ungerer. Alle 30 Sekunden setzte sich das Räderwerk in Bewegung, um die fast fünf Meter langen Minutenzeiger zwanzig Zentimeter vorrücken zu lassen.
Seit 1964 wird die Uhr elektronisch in Bewegung gesetzt. Als Ersatz für die große Michel-Glocke, die 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden war, wurde am 31. März 2000 die große Jahrtausendglocke in der Glockengießerei A. Bachert in Heilbronn gegossen. Sie war jedoch von schlechter Qualität und musste bereits 2008 neu gegossen werden. Die anderen Glocken kommen aus der Gießerei Schilling in Apolda. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1909.