St. Marien in Plau am See
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde in Plau am See der Grundstein für die St. Marienkirche gelegt. 1235 ist der erste Pfarrer urkundlich belegt. Die untere Turmhälfte aus Feldstein stammt aus dem späten 13. Jahrhundert, der obere Teil wurde nach einem Brand 1696 aufgesetzt.
Das Innere der Kirche spiegelt den Geist des 19. Jahrhunderts wider: Die neogotische Einrichtung der 1870er-Jahre ist fast vollständig erhalten. Auf den Bänken des Gestühls findet sich die alte Sitzordnung nach Rang und Beruf, beispielsweise "Tischler-Amt", "Schneider-Innung", "Lehrer-Stuhl" und "Schlachter-Frauen".
Das alte Geläut der Marienkirche wurde beim Brand 1696 zerstört. Die drei Glocken, die heute im Turm hängen, kamen alle nach diesem schlimmen Ereignis in die Kirche: Die 1522 gegossene "Schulglocke" (oder "Kleiner Peter") hing ursprünglich in Quetzin, wurde dort aber schon 1649 wegen des Kirchenabrisses abgehängt, nach Goldberg verbracht und von dort nach dem Brand an Plau abgegeben.
Die "Apostel-" oder "Gebetsglocke" wurde 1700 in Rostock gegossen, ebenso die große Glocke ("Ewigkeitsglocke", "Aeterna"). 1817 riss sie während der Predigt und musste 1846 erstmals neu gegossen werden. 1942 sollte sie dann zu Kriegszwecken abgeliefert werden, doch bei der Abnahme fiel sie herunter und zerschellte. Im Januar 1963 konnte sie bei der Gießerei Schilling/Apolda zum zweiten Mal neu gegossen werden.