St. Johann in Osnabrück
Die ehemalige Stiftskirche St. Johann in Osnabrück verfügt über ein beeindruckendes historisches Geläut: Von ihren sieben Glocken stammt nur eine aus dem 20. Jahrhundert (gegossen 1953 von der Glockengießerei Edelbrock aus Gescher/Münsterland). Die älteste (h-) Glocke, wurde bereits im 13. Jahrhundert gegossen. Das übrige Geläut entstand in den Jahren 1365 (Schlagton cis), 1500 (e), 1591 (gis+h) und 1751 (cis).
Im Zweiten Weltkrieg befanden sich diese Glocken bereits zum Einschmelzen auf dem Glockenfriedhof Hamburg. Doch zunächst zurückgestellt, blieben sie glücklicherweise bis 1945 erhalten. Und da der Küster von St. Johann "seine" Glocken mit weißer Farbe von innen markiert hatte, ließen sie sich nach Kriegsende leicht identifizieren und nach Osnabrück zurückbringen.
St. Johann gilt als eine der ersten gotischen Hallenkirchen Deutschlands. 1256 legte Bischof Bruno von Isenburg den Grundstein für die Kirche, 1292 wurde sie geweiht. Der Nordturm war zu diesem Zeitpunkt noch nicht errichtet, aber es rief bereits eine Glocke vom Südturm. An der Nordseite der Kirche entstand Anfang des 14. Jahrhunderts ein Kreuzgang. Besucher der Kirche sollten besonders den Hochaltar von 1512 beachten, ein Werk des Bildhauers Evert van Roden.