St. Bonifatius in Bergen auf Rügen
Am 29. September 1964 wurden im Turm der Bonifatiuskirche in Bergen drei Glocken aufgehängt. Zur Hundertjahrfeier der Gemeinde, am 25. Oktober 1964, ertönten sie erstmals gemeinsam - ein feierlicher Moment für die katholische Gemeinde auf Rügen. Damals wurde noch von Hand geläutet - erst 1986 stellte die Gemeinde auf elektrischen Antrieb um.
Nach dem Bau einer kleinen Kapelle am Ortsrand Bergens 1863 genehmigte der preußische Staat im Oktober 1864 die Errichtung der "Missionspfarrei" St. Bonifatius. Gustav Machai war der erste katholische Pfarrer Rügens seit der Reformation. Das kleine Gotteshaus reichte aber schon im 19. Jahrhundert kaum aus (1871 gab es den Aufzeichnungen zufolge 200 Katholiken auf Rügen). In den Bänken mit sechs Plätzen waren zwölf Menschen untergebracht, indem die einen sechs knieten und die anderen sechs saßen. Der damalige Pfarrer Maximilian Kaller konnte aus ganz Deutschland Spenden für eine neue Kirche eintreiben, die am 9. Juni 1912 geweiht werden konnte.
Heute sind von den 70.000 Inselbewohnern Rügens 1.700 katholischen Glaubens.