St. Ansgar in Hamburg - der "Kleine Michel"
Die kleine Sankt-Michaelis-Kirche war ursprünglich als Friedhofskapelle dem heiligen Erzengel Michael, Seelenbegleiter der Verstorbenen, geweiht. Der erste Gottesdienst fand dort 1605 statt. Doch die Kirchengemeinde der Neustadt erbaute sich im Jahr 1661 eine repräsentative Hauptkirche und behielt den Namen St. Michaelis - heute das Wahrzeichen Hamburgs. Seither hat die Hansestadt nicht nur den sogenannten Großen, sondern auch den "Kleinen Michel", der seit dem 19. Jahrhundert auch den Namen St. Ansgar trägt.
Der "Kleine Michel" wurde 1807, während der französischen Besetzung Hamburgs, von Napoleons Truppen beschlagnahmt und "für den katholischen Kult eingerichtet". Hierfür brachte man liturgische Geräte und Gewänder aus dem Kölner Dom nach Hamburg. Nach Abzug der französischen Truppen im Jahr 1824 bot Hamburg der katholischen Gemeinde den Kleinen Michel zum Kauf. So entstand in der Hansestadt die erste katholische Kirche nach der Reformation. Sie ist dem heiligen Ansgar geweiht, dem ersten Erzbischof von Hamburg.
Der ursprüngliche Bau, eine Barockkirche aus dem Jahr 1754, wurde während des Zweiten Weltkriegs, am 11. März 1945, völlig zerstört. Daraufhin sammelten Katholiken für den Wiederaufbau einer katholischen Kirche in Hamburg. Bereits am 10. Juli 1955 könnte die neue Kirche, gebaut nach Plänen des französischen Architekten Jean Charles Moreux, geweiht werden.