St. Aegidienkirche in Lübeck
Die Aegidienkirche besitzt drei Glocken, die in einem hölzernen Glockenturm an Stahljochen hängen. Die älteste und größte wurde 1591 in der Gießerei Matthias Benningk/Lübeck gegossen, sie wiegt drei Tonnen. Die mittlere Glocke von 1682 stammt aus derselben Gießerfamilie; Albert Benningk wird als ihr Schöpfer angegeben. Die kleinste Glocke von Johann Gottfried Anthony aus Danzig entstand 1748.
Die kleinste der Lübecker Innenstadtkirchen hat sich besonders in der Sozialarbeit einen Namen gemacht: Gebaut im Handwerkerviertel, waren ihre Pastoren schon immer in der Fürsorge aktiv. Heute hat St. Aegidien die größte Gemeinde Lübecks.
1227 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, ihr Mittelschiff und die beiden Seitenschiffe sind Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden. Da die Kirche durch die Geschichte von Kriegszerstörungen nahezu vollständig verschont geblieben ist, bietet sie dem Besucher ein architektonisch recht ungetrübtes historisches Bild. Allerdings hat sich ihr Aussehen durch Renovierungen verändert (1645, 1701). Unverkennbar stammt der steinerne Hochaltar aus der Barockzeit. Der Lettner von 1587 ist ein Werk des Schnitzers Tönnies Evers d.J., das Taufbecken stammt aus dem Jahre 1453.