Schelfkirche St. Nikolai in Schwerin
Die älteste Glocke der Schelfkirche St. Nikolai in Mecklenburgs Landeshauptstadt Schwerin ist die bronzene Nikolai-Glocke aus dem Anfang des 16. Jahrhundert. Daneben bilden zwei weitere aus Eisen gegossene Glocken das Geläut der Anfang des 18. Jahrhunderts entstandenen Kirche. Eine Besonderheit im Glockenturm ist die Turmuhr, die als älteste "öffentliche" Uhr Schwerins gilt und noch heute täglich mit der Hand aufgezogen wird. Sie ist das einzige Stück, das seit 1863 ohne Auswechslung und Neugestaltung das Bild der Kirche ziert.
Die Grundsteinlegung für das heutige Kirchengebäude erfolgte im Mai 1708. Der Rohbau war bereits zwei Jahre nach Baubeginn fertig. Finanziert wurde das Projekt durch Kollekten aus Hamburg und Lübeck sowie aus Strafgeldern für Steuerrückstände. Weitere vier Jahre später erfolgte die Vollendung des Kirchenbaus, sodass die Einweihung 1713 gefeiert werden konnte. Die Form der Kirche wurde zu einem Musterfall der Umsetzung protestantischer Kirchbautheorie im frühen 18. Jahrhundert. Sie symbolisiert ein Kreuz mit stark gekürztem Fuß und besticht mit einem Turm auf der westlichen Seite.