Ratzeburger Dom
Der Ratzeburger Dom ist ein herausragendes Zeugnis romanischer Backsteinarchitektur in Norddeutschland. Seine Vergangenheit ist eng mit der norddeutschen Geschichte verbunden. Streit um Bischofssitze, die Reformation, zwei Weltkriege und die Teilung Deutschlands bestimmen das Schicksal des Ratzeburger Doms. Gestiftet wurde das Gotteshaus von Heinrich dem Löwen als Bischofskirche des Bistums Ratzeburgs. Er ist einer der vier sogenannten Löwendome (die anderen drei stehen in Schwerin, Lübeck und Braunschweig). Eine Nachbildung des Braunschweiger Löwen steht auf dem Domhof und erinnert an den Stifter.
Karte: Ratzeburger Dom
Zu DDR-Zeiten gehörten der Ratzeburger Dom und seine Gemeinde formal zum Verwaltungsbezirk Mecklenburg-Vorpommern, diese übertrug 1954 der Landeskirche Schleswig-Holstein die Verwaltung. Heute gehört der Dom sowohl zur Nordelbischen Kirche als auch zur Landeskirche Mecklenburg-Vorpommern - als Zeichen der Verbundenheit der beiden Landeskirchen. Beim großen Dombrand 1893 wurden die historischen Glocken des Doms zerstört. Die neu gegossenen Glocken fielen dem Ersten Weltkrieg zum Opfer, sie wurden eingeschmolzen. 1927 erhielt der Dom stählernen Ersatzglocken, die erst 2001 durch ein sechsstimmiges Geläut aus Bronzeglocken ersetzt wurden.