Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover
Die Glocken der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in Hannover sind aus Gussstahl. 1923 wurden sie vom Bochumer Verein gegossen, einem Konzern für Bergbau und Stahlguss. Sie erklingen in den Schlagtönen c' und e'. Bis 1917 hingen drei Bronzeglocken im Glockenturm (gegossen 1871 in Hildesheim), die jedoch in den beiden Weltkriegen verloren gingen.
Die Neustädter Hof- und Stadtkirche trägt den Namen "Neustädter" aufgrund ihrer Lage in Hannovers Stadtteil "Calenberger Neustadt". Das Gotteshaus wurde 1666-70 als Barockkirche der frühen Aufklärung gebaut - das den weißen Innenraum durchflutende Licht soll das Prinzip der Aufklärung symbolisieren: Die Vernunft macht den Glauben mitteilsam. St. Johannis diente nicht nur als Gemeindekirche für die Stadtbevölkerung, sondern auch als Hofkirche für den welfischen Kurfürstenhof.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast komplett zerstört. Die Ausstattung kombiniert heute erhaltene Teile mit modernen Elementen. Der Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der in vielfältiger Funktion jahrzehntelang am Welfenhof in Hannover wirkte, wurde nach seinem Tode in der Hof- und Stadtkirche St. Johannis beigesetzt. Eine Grabplatte erinnert heutzutage an Hannovers größtes Genie; ob sich Leibniz' Gebeine allerdings tatsächlich an dieser Stelle befinden, ist zweifelhaft.