Ludgerikirche in Norden
Die romanische Ludgerikirche gilt als größter erhaltener mittelalterlicher Sakralbau Ostfrieslands, ihre Länge beträgt 80 Meter. Geweiht ist sie dem heiligen Ludger, dem Apostel der Friesen und ersten Bischof von Münster. Als ältester Teil gilt das Langschiff, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als romanische Einraumkirche erbaut wurde. Den Glockenturm errichtete man im frühen 14. Jahrhundert, in der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik. Wie bei den meisten mittelalterlichen Kirchen Ostfrieslands steht er frei des unsicheren Baugrundes wegen.
Bedeutende Ausstattungstücke der Kirche sind die reich geschnitzte Barockkanzel von 1712, die weltberühmte Arp-Schnitger-Orgel von 1687 und im Hochchor das Chorgestühl von 1481, das spätgotische Sakramentshaus und der protestantische Schriftaltar aus der Reformationszeit.
Das Geläut der Kirche besteht aus drei Bronzeglocken. Die älteste noch erhaltene Glocke ist die "Lutherglocke". Sie wurde 1911 von M & O Ohlsson in Lübeck aus dem Metall der noch wesentlich älteren Annenglocke von 1489 gegossen. Von 1921 stammt die Schlagglocke im Dachreiter und von 1971 die große und die kleine der drei Läuteglocken, alle aus der Glocken- und Kunstgießerei Rincker. Seit 1992 hängt im östlichen Schallloch des Turmes ein Glockenspiel mit 18 Glocken von der Glockengießerei Eijsbouts aus den Niederlanden.