Klosterkirche St. Mauritius in Ebstorf
Das Kloster und die Klosterkirche St. Mauritius in Ebstorf gründeten um 1120 vermutlich die Prämonstratenser. Der Orden hatte sein deutsches Zentrum in Magdeburg und brachte wohl von dort die Mauritius-Verehrung mit. Zum ersten Mal urkundlich belegt wurde der Bau 1197. Nach einem Brand im Kloster gingen die Männer nach Ratzeburg, die Frauen gründeten unter der Führung des Walsroder Klosters um 1220 ein Benediktinerinnen-Kloster.
Die Klosterkirche und das Kloster Ebstorf sind eine bauliche Einheit, wenn auch ihr "Lebenslauf" nicht der gleiche ist. Die ältesten jetzt noch vorhandenen Gebäudeteile des Benediktinerinnenklosters stammen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die Kirche ist kaum jünger: Untersuchungen des Bauholzes weisen auf die Jahre um 1385 /1395. Der Kirchturm kam im 15. Jahrhundert dazu.
Berühmt wurde das Kloster durch seine Weltkarte aus dem 13. Jahrhundert, die allerdings seit einem Brand 1943 nur noch als Kopie vorhanden ist: Das Pergament stellt die im Mittelalter bekannten Länder mit Jerusalem als Mitte der Welt dar.
Fünf Glocken gehören zur Klosterkirche St. Mauritius in Ebstorf, im Dachreiter kommt noch die Glocke des Klosters dazu (sie wurde 2011 erneuert). Allerdings wird sie nur zu besonderen Anlässen wie der Einführungen von Konventualinnen oder einer Äbtissin und bei deren Beisetzungen geläutet.