Kirche am Markt in Niendorf
Auftraggeber der Niendorfer Marktkirche war der dänische König Christian VII., der zugleich Herzog von Schleswig und Holstein war. Denn das holsteinische Niendorf gehörte politisch zur Grafschaft Pinneberg. Der Baumeister Heinrich Schmidt gestaltete das Gebäude von 1769 bis 1770 als Achteck-Kirche - dem Ideal, das man sich im 18. Jahrhundert von einem evangelischen Gotteshaus machte. So bietet der Bau den Gläubigen von allen Plätzen aus eine gleich gute Sicht zur erhöhten Kanzel.
Die Kirche wurde regionaltypisch in Backstein errichtet und die Wände mit großen, doppelten Bogenfenstern durchbrochen, was den Innenraum offen und warm erscheinen lässt. Das kuppelartige Mansardendach krönte Baumeister Schmidt schließlich mit einem laternenförmigen Dachreiter.
Eine Besonderheit ist der Taufengel: Da der Altarraum der Niendorfer Marktkirche zu klein für einen festen Taufstein ist, wird der Engel bei jeder Taufhandlung heruntergelassen und die Taufschale kommt in den Lorbeerkranz.
Die Niendorfer Kirche gehört zu den wenigen barocken Bauten im Stadtgebiet und gilt nach dem Michel als bedeutendstes Barockbauwerk Hamburgs.