Herz Jesu Kirche in Hamburg-Hamm
Die Herz Jesu Kirche, die erste katholische Kirche im Hamburger Stadtteil Hamm, wurde 1925 nach Plänen des Architekten Renar aus Köln erbaut. Doch ein Bombenhagel zerstörte sie während des Zweiten Weltkrieges im Juli 1943. Im Jahr 1953 baute der Architekt Kammenhuber aus Hamburg das Gebäude wenig verändert wieder auf. 5000 Katholiken wohnten damals in Hamm - mit steigender Tendenz, denn Heimatvertriebene aus Schlesien und Pommern ließen die Gemeinde rasch wachsen.
Glocken konnte sich die Gemeinde bei der Wiedereinweihung noch nicht leisten. Als Ersatz diente zunächst ein kleines Glöcklein der ersten St. Bonifatius Kirche in Eimsbüttel. Die jetzigen Bronzeglocken - geweiht dem Heiligsten Herzen Jesu, der Mutter Gottes und dem Heiligen Matthias - wurden 1955 in Heidelberg gegossen. Sie läuteten zum ersten Mal an Weihnachten 1955 zur Christmette um Mitternacht.
Nach dem Einbau gab es bei der kleinen Glocke zuerst noch eine Enttäuschung: Ihr Klang passte so gar nicht zu dem vollen Laut der großen Schwestern. Bis dann der Fachmann und Glockengießer aus Heidelberg das Rätsel löste: Diese Glocken waren zusammen mit einem Geläute der evangelischen St. Paulus Kirche gegossen worden, ebenfalls in Hamburg Hamm. Bei der Montage wurde versehentlich der Klöppel vertauscht und falsch eingesetzt. Somit schlug der "evangelische" in der "katholischen" Glocke und umgekehrt. Nachdem man die Klöppel richtig zugeordnet hatte, war die Harmonie wieder hergestellt.