Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven
Wilhelmshaven wurde 1869 als erster deutscher Kriegshafen neu gegründet - und die Christus- und Garnisonkirche bildete den Mittelpunkt der Stadt.
Die Kirche, deren Entwurf Friedrich Adler bereits 1865 erstellt hatte, wurde in neugotischem Stil errichtet. Im Gesamteindruck entspricht sie einer schlichten preußischen Soldatenkirche.
Die erste Glocke installierte man bereits im März 1871 - mit ihrem ersten Geläut verkündete sie das Ende des preußisch-französischen Krieges von 1870/71.
Im September 1942 wurde das Innere der Kirche durch eine Bombe vollständig zerstört, doch bereits am 26. Oktober 1942 begann der Wiederaufbau.
Das volle Geläut der drei Glocken erklingt in der Tonfolge Es, Ges und As. Es sei "harmonisch sehr gut und von großem Melodienreichtum", so ein Gutachten vom November 1959.
Die ältere "Elisabeth-Glocke", im letzten Weltkrieg vom Einschmelzen verschont geblieben, wurde 1925 gegossen. Ihre Inschrift weist auf den ursprünglichen Namen dieser Kirche hin: "Koenigin Elisabeth - und meine Zunge soll reden von der Gerechtigkeit und Dich taeglich preissen (Psalm 35, 28)".
Die größere der beiden neuen Glocken wiegt 22 Zentner. Ihre Inschrift ist von der alten Glocke der zerstörten Christuskirche übernommen: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst + bei deinem Namen gerufen + du bist mein! Jesaja 43,1". Die kleinere As-Glocke trägt die Inschrift: "Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat. 1959" - es ist der Spruch der alten deutschen Kaiserkrone.