Bismarck-Gedächtnis-Kirche in Aumühle
Die evangelisch-lutherische Bismarck-Gedächtnis-Kirche in Aumühle wurde von den Hamburger Architekten Heinrich Bomhoff und Hermann Schöne entworfen und am 30. Juli 1930 eingeweiht. Sie ist als runder Backsteinbau im Stil des Backsteinexpressionismus der späten zwanziger und beginnenden dreißiger Jahre gestaltet. Der Altar wurde aber nicht in der Mitte, sondern außerhalb des Runds angeordnet, so dass die Gemeinde auf ihn ausgerichtet war. Eine ursprünglich vorhandene Mittelsäule wurde 1967 bei einem Umbau entfernt, dabei wurde der Altar in die Mitte gerückt, Altar, Kanzel und Taufbecken wurden von Hans Kock künstlerisch gestaltet.
Die Glocken der Aumühler Kirche laden ein zum Gottesdienst, zum Gebet in diese Kirche. Sie wollen daran erinnern, dass wir über unserem täglichen Leben nicht vergessen, wovon wir eigentlich leben. Sie erklingen in den Tönen e', g' und a', den ersten Noten des Tedeums, des großen Lobgesangs der Kirche:
"Herr Gott, dich loben wir"
Jede der Glocken hat eine Umschrift
Die tiefe: "O Land, Land, Land, höre des Herren Wort" Die mittlere: "Herr Gott, dich loben wir" Die hohe: "Verleih uns Frieden gnädiglich" Die Glocken läuten nicht nur zu den Gottesdiensten, zu Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Wenn man mittags um zwölf Uhr eine Glocke hört, ist an diesem Tag oder am Tag vorher ein Mitglied der Gemeinde verstorben.
Das Läuten abends um sechs Uhr ist das alte Vesperläuten. Es erinnert an den Abend des Tages, den Abend des Lebens, den Abend der Welt. Es ruft dazu auf, einen Augenblick still zu werden, innezuhalten, vielleicht an die Menschen zu denken, die wir lieben oder die uns brauchen, für sie zu beten. Wir sind eingeladen, nicht nur in die Aumühler Kirche, sondern in die eine Kirche des dreieinigen Gottes, der die Welt in der Hand hat und der uns liebt.