Jazz
Donnerstag, 19. Dezember 2024, 22:00 bis
23:00 Uhr
Eine Sendung von Ralf Dorschel
Geschichten will Erik Leuthäuser erzählen - Geschichten aus der Feder großer Idole und die eigenen. Geschichten von Sehnen, Sex und Sucht, von den Reisen und dem queeren Leben. Der 28-jährige Sänger hat jede Menge Preise bekommen für eine Vielzahl von Projekten - von sich reden gemacht hat er aber vor allem mit seiner bislang letzten Produktion: "Sucht" griff im vergangenen Frühjahr Leuthäusers Erfahrungen mit hartem Sex und noch härteren Drogen in der Berliner Schwulen-Szene auf und verpackte diese Erfahrungen in erstaunlich sanfte, erstaunlich subtile Songs.
Leuthäusers Liebe zum Storytelling
Leuthäuser geht mit großer Hingabe immer neue Wege und er teilt mit noch viel größerer Offenheit, was er auf diesen Wegen findet. Ralf Dorschel ist mit Leuthäuser über den Schwulen-Kiez am Nollendorfplatz gebummelt und hat mit ihm gesprochen über seine Liebe zum Storytelling, sein konsequentes Pendeln zwischen klassischem Jazz und elegantem Pop, über dieses "Sucht" und die Folgen und über die Erfahrungen eines sehr offen queeren Künstlers auf den Bühnen und den Panels. Also überall dort, wo Deutschlands Jazz gerade mit aller Kraft zeigen will, dass er verstanden hat - dass queere Künstler dazugehören und das Image vom swingenden Herrenabend nur ein Mythos ist.
Zumindest in der Theorie, zumindest seit paar Jahren. "Wir brauchen im Jazz weibliche Vorbilder", so sagt Leuthäuser -. "wir brauchen queere Vorbilder, die in dieser Szene bestehen können - die ganze Gesellschaft muss eine Bühne haben, um im deutschen Jazz Geschichten zu erzählen."