Das Konzert
Sonntag, 05. November 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
"Warum hört man das nie?!" Diese Frage könnte als Schlagzeile über dem heutigen Konzert mit dem DR-Sinfonieorchester stehen. Auf dem Programm: Werke des späten 19. Jahrhunderts, von denen zumindest zwei nur selten aufgeführt werden.
Faszinierend zu spielen und ganz natürlich
Mit seiner einzigen Sinfonie von 1889/1890 feierte Ernest Chausson sofort Erfolge im In- und Ausland. Doch nach seinem frühen Tod verschwanden die meisten Werke des Franzosen bald von den Spielplänen. Dass die B-Dur-Sinfonie so wenig bekannt ist, liegt jedenfalls nicht an mangelnden musikalischen Qualitäten, wie der Dirigent Tugan Sokhiev betont: "Ich dirigiere diese Sinfonie nicht zum ersten Mal, und immer sind die Musiker von dieser Entdeckung begeistert und fragen sich, warum das Stück nicht häufiger aufgeführt wird. Es ist so vergnüglich, interessant, musikantisch und faszinierend zu spielen; leicht verständlich, sehr harmonisch, sehr melodisch, sehr großzügig - die Musik kommt einfach ganz natürlich daher."
Ein Vergnügen und gleichzeitig die Hölle
Eine ähnliche Rarität im Konzertsaal ist das Violinkonzert von Richard Strauss - ein Jugendwerk, komponiert mit gerade einmal 17 Jahren. Renaud Capuçon gehört zu den wenigen Geigern, die es im Repertoire haben. Doch auch er hatte es lange nicht gespielt und freute sich über die Einladung des Dänischen Nationalen Sinfonieorchesters. "Man hört schon alles typisch Strauss'sche darin, sogar einige Harmonien des späten Strauss", sagt der Franzose über das Konzert, "es ist fantastisch!" Dabei verlangt das virtuose Stück dem Solisten Einiges ab: "Für mich ist es gleichzeitig ein Vergnügen und die Hölle, dieses Konzert zu spielen! Es sollte sehr spritzig und charaktervoll daherkommen. Technisch ist es äußerst anspruchsvoll, aber es muss ganz leicht klingen."