ARD Konzert

Mittwoch, 01. Januar 2025, 20:00 bis 22:00 Uhr

Mit einem Cocktail aus wunderbaren Melodien, großen Gefühlen und einem Schuss Pathos geht’s ins Neue Jahr 2025. Bei seinem ersten großen Solo-Konzert in Deutschland sang der chilenisch-amerikanische Tenor in der Bremer Glocke Arien aus "Turandot", "Tosca", "Madame Butterfly" und aus Puccinis Erstling "Le Villi".

Puccini: "Ich verdanke ihm alles"

Wenn ein Komponist in der noch jungen, aber höchst erfolgreichen Sängerkarriere von Jonathan Tetelman eine herausragende Rolle spielt, dann ist es Giacomo Puccini. 2018 sprang Tetelman beim Tanglewood Music Festival in "La Bohème" als Rodolfo ein und wurde frenetisch gefeiert. In der vergangenen Saison folgte das Debüt an der Metropolitan Opera New York - ebenfalls mit Puccini: "Ich verdanke diesem Mann so gut wie alles, was ich als Sänger bin. Er ist derjenige, der mir die Karriere und die Stimme gebracht hat, die ich jetzt habe. Ich verdanke ihm alles, dem Maestro."

Anfänge in New York

Jonathan Tetelman wuchs als Adoptivkind in der Nähe von New York auf. Über das Chorsingen kam er zur klassischen Musik. Er spielte aber auch Gitarre in einer Rockband und finanzierte sein Gesangsstudium an der Manhattan School of Music als DJ in New Yorker Clubs. Dass er einmal mit "Nessun dorma" Menschen in aller Welt zum Weinen bringen würde, das war damals noch Zukunftsmusik, denn Jonathan Tetelman fing als Bariton an: "Ich habe nie wirklich damit gerechnet, Tenor zu werden. Ich wollte auch nie wirklich ein Tenor sein. Ich fand die Bariton-Rollen interessanter. Als ich jünger war, wollte ich eine tiefere Stimme haben und eher ein "männlicher Mann" sein. Man hat mich fälschlicherweise als Bariton eingeschätzt. Aber das war letztendlich gar nicht so schlecht. Denn so konnte ich meine Klangfarben entdecken. Wenn ich als Tenor angefangen hätte, wäre es nur um die hohen Töne gegangen. Aber als Bariton geht es wirklich darum, die Mittellage und die Schönheit in der Stimme zu entwickeln."

Rauschendes Fest

"The guy’s a total star", hat die New York Times mal über Jonathan Tetelman geschrieben. Am 28. August 2024 trat dieser "Star" zusammen mit den Bremer Philharmonikern unter ihrem Chefdirigenten Marko Letonja beim Musikfest Bremen auf, ein rauschendes Puccini-Fest mit tanzendem Publikum.

Im Gespräch mit Eva Schramm erzählt Jonathan Tetelman von den Herausforderungen als Sänger, seinem Besuch in Puccinis Lucca, seinem Rollenverständnis, seinem kürzlichen Umzug von New York nach Berlin und von norddeutscher Herzlichkeit.

 

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