Das Konzert
Sonntag, 11. Februar 2024, 11:00 bis
13:00 Uhr
Das sah im vergangenen Herbst nicht gut aus: Deutschland kleinstes Opernorchester stand vor dem Aus. Wegen eines jährlichen Millionen-Defizits und eines im Sommer veröffentlichten Spargutachtens drohte dem Orchester eine Verkleinerung oder die Schließung, dem Theater Lüneburg ohne eine Finanzierungshilfe zum Ende des Jahres sogar die Insolvenz.
Drohende Insolvenz abgewendet?
Doch die Zitterpartie um den Erhalt des Orchesters ist erst einmal vorbei: das Land Niedersachsen hat zusätzliche Gelder für die Spielstätte und andere Häuser in Niedersachsen beschlossen. Die kommunalen Theater erhalten vom Land 500.000 Euro für den Ausgleich der Tarifsteigerung, hieß es in einer Mitteilung des Kultusausschusses. Weitere finanzielle Mittel gehen demnach aus dem Härtefallfonds direkt an die besonders gefährdeten Theater in Lüneburg und Celle. Es ist zwar noch nicht die Rettung, aber die drohende Insolvenz des Theaters Lüneburg ist erst einmal vom Tisch.
Junger Dirigent der Extraklasse: Tohar Gil
Voller Selbstbewusstsein präsentierten sich die Musikerinnen und Musiker von kleinster Kammermusikformation bis hin zur größtmöglichen Besetzung. Alle Solisten stammten aus den eigenen Reihen. Der eigentliche Star an diesem Abend war der israelische Dirigent Tohar Gil. Er hat das Orchester mit seiner Begeisterung mitgerissen und konnte klar zeigen, wo es musikalisch hingehen soll. Den überwiegenden Teil des Konzerts dirigierte er vom Cembalo aus und begeisterte mit dem überaus anspruchsvollen Solo-Part im 2. Brandenburgischen Konzert. Mit rhythmischem Klatschen zeigte das Lüneburger Publikum, dass es gerade in schwierigen Zeiten deutlich auf der Seite seines Orchesters steht.