Das Konzert
Sonntag, 12. Januar 2025, 21:30 bis
00:00 Uhr
Einen "Musiker, der die Zukunft der klassischen Musik prägt" hat das New York Magazine ihn genannt: Conrad Tao, Jahrgang 1994, ist Pianist, Komponist, Sounddesigner, in verschiedenen Stilen zuhause. In der Youngsters-Reihe des Klavierfestivals präsentierte er sich mit einem Programm rund um Rachmaninow und wie seine Musik nach seiner Emigration in die USA in Wechselwirkung stand mit dem amerikanischen Jazz.
Experimente mit Chromatik
"Man hört, wie Rachmaninow mit seiner Musiksprache experimentiert, mit der Chromatik." Sagt Tao. "Darin liegt meiner Meinung nach seine Innovation, in seiner sinnlichen, fast farbengetriebenen harmonischen Sprache." Nach 1918 komponierte Rachmaninow sein Viertes und Fünftes Klavierkonzert sowie seine Paganini-Rhapsodie. Melodien daraus und früher entstandene Werke wie Rachmaninows Etudes tableaux oder seine Préludes verknüpft Conrad Tao mit Musik von Billy Strayhorn, Art Tatum, Irving Berlin und Stephen Sondheim.
Einfluss auf den amerikanischen Jazz und Pop
"Ich glaube, Rachmaninow war davon getrieben, wie sich die Akkorde im Körper anfühlen, wie sie auf den Körper treffen und resonieren. Und das ist gar nicht so weit entfernt von dem Gefühl, das sich im Jazzclub einstellt." Erklärt Tao. "Ich mache schon seit längerem solche Collagen-Programme. Mich reizt es, Stücke, die mich persönlich interessieren und inspirieren, nebeneinander zu stellen und so eine neue Sicht auf sie zu zeigen."
Rachmaninow Songbook
Bei seinem Debüt beim Klavierfestival hat Conrad Tao auch sehr kurzweilig zwischen den Stücken moderiert und sogar auch ein bisschen gesungen. "Das mache ich sonst nicht, aber hier, in diesem Programm, in dem es ja viel um Melodien geht, passt es. Ich habe es daher auch Rachmaninow Songbook genannt."
Eine Sendung von Chantal Nastasi.