Chormusik
Sonntag, 03. November 2024, 17:00 bis
18:00 Uhr
Den Kirchenraum als Ort der Stille und Inspiration hat Gabriel Fauré schon in seiner Kindheit entdeckt. In einer Kapelle unweit seines Heimatorts in den französischen Pyrenäen entdeckte der kleine Gabriel das Musizieren auf dem Harmonium. Geistliche Musik sollte in seinem Künstlerleben ein wichtiger Eckpfeiler werden. Jahrzehntelang gestaltete er in der Pariser Pfarrkirche La Madeleine unweit des Place de la Concorde die Kirchenmusik, dirigierte den Knabenchor. 1896 wurde er Titularorganist, ein Titel, der nur wenigen herausragenden Organisten vorbehalten war. Damit hatte er alles erreicht, was er als Kirchenmusiker erreichen konnte. Und es lief überhaupt gut für Fauré in diesem Jahr 1896, denn er wurde auch noch Professor, übernahm eine Kompositionsklasse am Pariser Konservatorium.
Trost statt Schrecken in Faurés Requiem
In seiner Zeit als Kirchenmusiker an der Pfarrkirche La Madeleine schrieb Fauré sein bekanntestes Werk, das Requiem - eine Totenmesse, die im Unterschied zu anderen Requien ohne himmlisches Strafgericht und Androhung von Höllenqualen auskommt. Fauré hat also ganz bewusst nicht den gesamten Text der Totenmesse vertont. Es sei so sanftmütig wie er selbst, sagte Fauré selbst einmal über sein Requiem. Der Tod sei für ihn kein schmerzliches Erlebnis, sondern vielmehr eine willkommene Befreiung.
Livemitschnitt mit Philippe Herreweghe am Pult
Der Dirigent Philippe Herreweghe hat Faurés Requiem bereits mehrmals mit seinem Collegium Vocale Gent aufgenommen. In der Sendung hören Sie einen Live-Mitschnitt, der 2021 in Warschau entstanden ist. Mit dem Orchestre des Champs-Élysées, der Sopranistin Dorothee Mields und dem Bariton Kresimir Strazanac.
Geistliche Musik mit jungen Stimmen
Neben dem Requiem, dem zentralen Werk in Faurés Kirchenmusik, präsentiert der Quilisma Jugendchor aus dem niedersächsischen Springe unbekanntere geistliche Stücke, die dem Klang der Uraufführungen in La Madeleine, als Fauré seinen Knabenchor dirigierte, sehr nah kommen dürften.
Eine Sendung zum 100. Todestag von Gabriel Fauré am 4. November 2024.
Von Eva Schramm.