Sachbuchpreis 2013 für Ronald Reng
Herausragende Autoren gehören auch besonders gefeiert: Ronald Reng ist so ein Autor, dessen Exzellenz sich in diversen Auszeichnungen für seine Bücher niederschlägt. Am 7. November hat Reng bei einer Gala im hannoverschen Schloss Herrenhausen den mit 15.000 Euro dotierten NDR Kultur Sachbuchpreis für sein Porträt "Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga" erhalten.
"So viel mehr als Fußballgeschichten"
Was gute Sachbücher leisten, fasste NDR Hörfunkdirektor und Jury Vorsitzender des Sachbuchpreises Joachim Knuth knapp zusammen: "Das Sachbuch deutet das Sichtbare neu, es deckt Verborgenes auf. Und wir, der Norddeutsche Rundfunk und die Volkswagenstiftung halten beides für eminent wichtig." Denn beides hat Preisträger Ronald Reng in seinem Buch getan. Damit erreicht er weit mehr, als es ein einfaches Fußballbuch schaffen kann, wie Laudatorin, Ex-Fußball-Nationaltorhüterin, Katja Kraus sagt: "Für ein Lebensalbum wie dieses braucht es ein bedingungsloses Interesse an Menschen. Weil du alles auf so besondere Weise besitzt, erzählst du uns auch aber so viel mehr als Fußballgeschichten. Du zeigst uns die Zweifler, die Schattenseiten eines zweifelfreien Geschäftes. Vor allem aber erzählst du uns in "Spieltage" etwas über 50 Jahre Geschichte dieses Landes!"
"Fußball ist wie ein Buch"
Genau dieser Facetten- und Themenreichtum von Rengs Werk hat die NDR Kultur Sachbuchpreisjury beeindruckt, was der Preisträger selbst kaum fassen konnte. "Ich hätte der Jury nicht zugetraut, dass sie ein Fußballbuch für so wichtig nimmt. Und als ich dann gewonnen hatte, habe ich Schluckauf bekommen." Mit frisch wiedergewonnener Sprache zeigte sich dann aber, wie gut Ronald Reng die enge Verbindung von Fußball, Kultur und Bücherliebe zu erklären vermag: "Vor allem ist der Fußball wie ein Buch. Man kann ein Buch lesen, wie man ein Fußballspiel schauen kann, einfach als Unterhaltung. Man kann aber auch ein Buch lesen und nach den Sätzen forschen, und so kann man ein Fußballspiel als Kampf der Strategien sehen."
"Opus Primum" für den Historiker Daniel Stahl
Die filigranen Zwischenmusiken Enrique Ugartes auf dem Akkordeon ließen sich als Hinweis auf den zweiten Preisträger des Abends lesen. Der Historiker Daniel Stahl erhielt den Förderpreis "Opus Primum" der Volkswagenstiftung für seine Dissertation "Nazi-Jagd. Südamerikas Diktaturen und die Ahndung von NS-Verbrechen". Eine lesenswerte Studie über ein Thema, von dem immer wieder zu hören und das doch noch nie in Gänze aufgearbeitet worden ist.