Hörspiel: "Altona 1923: Rotten"
Im Oktober 1923 hat die Hyperinflation in Deutschland ihren grotesken Höhepunkt erreicht: Ein Brot kostet 700 Millionen Reichsmark - aber man muss es gleich kaufen, in ein, zwei Stunden ist es schon wieder teurer. In der Bevölkerung rumort es, politische Morde sind an der Tagesordnung, Ende Oktober gibt es einen kläglichen Versuch, die Revolution in Hamburg zu starten. Ein paar Tote, ein paar Verletzte - Alltag.
Polizeikommissar Kentner ist erschöpft, er muss Doppelschichten arbeiten, sein Gehalt ist nichts mehr wert. Plünderungen, Korruption und Prostitution sind allgegenwärtig. Überleben kann nur, wer sich irgendwie durchlaviert, der ehrliche Weg ist nicht mehr passierbar. Kentner hat Angst, seine moralische Orientierung zu verlieren. Wie kann er allein in dieser gebeugten Zeit aufrecht bleiben?
"Rotten" ist der zweite Teil einer kleinen Hörspielreihe, die den Alltag im Altona der Weimarer Republik beleuchtet und in loser Folge produziert wird.
Das aktuelle Hörspiel in der ARD Audiothek
Über den Auto
Hans Helge Ott (geboren 1951) spielte schon als Junge Kinderrollen im Hörspiel bei Radio Bremen. Nach seinem Grafikdesign Studium schrieb und inszenierte er für Funk, Fernsehen und Theater. Bis zu seinem Ruhestand 2016 betreute er 15 Jahre als Redakteur das Niederdeutsche Hörspiel, das Radio Bremen und der NDR gemeinsam senden. Heute arbeitet er als freier Autor und Regisseur.
Mitwirkende
Oskar Ketelhut Friedrich: Wilhelm Kentner, Kriminalpolizist
Peter Kaempfe: Siegfried, Drehorgelspieler
Edda Loges: Mudder Henke, Ladenbesitzerin
Nele Larsen: Beke Harksen
Michael Prelle: Kriminaldirektor
Frank Jordan Ernst: Nörke, Polizist
Bernd Schröter Marten: Kriegsversehrter
Till Huster: Levi, Bäcker
Robert Eder: Büttner, Zigarrenmacher
Erkki Hopf: Jordan, Zigarrenhändler
Stephan Schad: Rickmer Jacobsen, Fabrikdirektor
Gesa Retzlaff: Markthändlerin
Meike Meiners: Schöttler, Prostituierte
Harald Maack: Kruse, Obsthändler
Flavio Kiener: Ditters, Aufständischer
Komposition und Musik: Bernd Keul
Techn. Realisation: Kay Poppe
Regieassistenz: Leo Schenkel
Regie: Hans-Helge Ott
Redaktion: Ilka Bartels
Produktion: Radio Bremen und NDR 2024/Länge: ca. 53 Min