Feierliche Verleihung: Heiko Thomsen erhält den Fritz-Reuter-Preis
Für sein "beharrliches, kreatives und engagiertes Wirken für das Plattdeutsche" ist der Hamburger Lehrer und Autor Heiko Thomsen am Sonnabend mit dem Fritz-Reuter-Preis der Carl-Toepfer-Stiftung ausgezeichnet worden.
Alle zwei Jahre verleiht die Carl-Toepfer-Stiftung den Fritz-Reuter-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Plattdeutschen. Bei der letzten Preisverleihung 2022 ehrte die Carl-Toepfer-Stiftung den Sprachforscher Dr. Klaas-Hinrich Ehlers. In diesem Jahr entschied sich das Kuratorium des Preises für den vielseitig engagierten Lehrer und Autoren Heiko Thomsen aus Hamburg-Eimsbüttel. Am Sonnabend fand die feierliche Preisverleihung im ehrwürdigen Lichtwarksaal in der Hamburger Neustadt statt. Neben der Auszeichnung darf sich Thomsen über 10.000 Euro Preisgeld freuen. Der Fritz-Reuter-Preis ist der höchstdotierte Preis im Bereich Niederdeutsch.
Wenn Ehrenamt und Engagement sich auszahlen
Das Kuratorium der Carl-Toepfer-Stiftung hob vor allem Thomsens "vielfältigen, literarischen, pädagogischen und ehrenamtlichen Einsatz" hervor. Dem Plattdeutschen, der norddeutschen Regionalsprache, würden durch seine Arbeit neue Impulse gegeben. Sie bewahre so Präsenz und Relevanz, so die Jury weiter.
"Dat gifft ja ok mal so Momenten, wo Du denkst: is dat allens richtig? Lohnt sik dat? Un wenn Du denn markst, dat dat Rückenwind gifft för dien Projekten, denn hölpt dat ok wiss, wiedertomaken. Un dat will ik denn geern doon!" Fritz-Reuter-Preisträger Heiko Thomsen zu NDR 90,3
Seit sieben Jahren ist Thomsen Autor und Redakteur beim "Quickborn", einer Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur. Zusätzlich gibt er im Eigenverlag die "Edition MolenKieker" heraus, in denen er sich unterschiedlichen plattdeutschen Themen widmet, und er engagiert sich als Vorstandsmitglied bei der Klaus-Groth-Gesellschaft. Als Autor reichte Thomsen schon mehrfach beim plattdeutschen Schreibwettbewerb des NDR "Vertell doch mal" kreative Texte ein. 2022 landete er mit seiner Geschichte "Wi mööt hier rut", die die Corona-Pandemie aus Sicht eines Virus beschreibt, auf dem zweiten Platz. Als Lehrer an der Stadtteilschule Niendorf in Hamburg vermittelt Thomsen auch plattdeutsche Inhalte an seine Schülerinnen und Schüler und motiviert sie zur Teilnahme am plattdeutschen Vorlesewettbewerb "Jungs un Deerns leest Platt".
Feierliche Preisverleihung
Bei der feierlichen Preisverleihung im Lichtwarksaal der Carl-Toepfer-Stiftung in der Neanderstraße in Hamburg sprach der Präsident des in Gründung befindlichen friesisch-plattdeutschen PEN-Zentrums ein Grußwort. Die Würdigung des neuen Fritz-Reuter-Preisträgers übernahm der Professor für jüdische Kulturgeschichte Dr. Armin Eidherr. Der Preis selbst wurde Thomsen von dem Vorsitzenden des Vorstandes der Carl-Toepfer-Stiftung Bernd Toepfer überreicht. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgten Christoph Scheffler und seine Tochter Lara.