No Angels-Star Lucy Diakovska: Frieden mit dem Verlust der Mutter

Stand: 13.04.2024 06:00 Uhr

Im "deep und deutlich"-Talk spricht Lucy Diakovska über das komplizierte Verhältnis zu ihrer Mutter, ihr neues Leben nach dem Dschungel und die besondere Verbindung zu ihren No Angels-Kolleginnen.

Ihre Worte gingen ans Herz: Als Lucy Diakovska im RTL-Dschungelcamp über ihre verstorbene Mutter sprach, flossen nicht nur bei der taffen Sängerin Tränen. Erstmals sprach sie öffentlich über das schwierige Familienverhältnis. "Mein ganzes Leben lang war ich von diesem Menschen getrimmt, nach vorne zu rennen, mit mir selbst ständig in einem Wettbewerb zu sein und ständig daran zu zweifeln, was die anderen sagen. Es ist schwer, wenn du zu Hause jemanden hast, der deine Buttons drückt und dadurch eine Beziehung immer ferner wird", erzählt Lucy bei "deep und deutlich".

Als ihre Mutter Rositza im Sommer 2019 einen Schlaganfall erleidet, reist die gebürtige Bulgarin sofort in ihre Heimat, um ihre Mama zu pflegen. "Wir haben quasi Wange an Wange gelebt. Es war die schönste Zeit unseres Lebens, auch wenn es eine grausame Zeit ist. In so einem Moment merkst du, was dieser Mensch dir bedeutet", so der No-Angels-Star, der den schweren Verlust auch in einer Therapie aufgearbeitet hat.

Lucy Diakovska: "Mama, warum warst du nie zufrieden mit mir?"

Doch sie sagt auch: "Wir haben uns nicht wirklich aussprechen können. Auch als sie auf dem Sterbebett lag, hat sie ständig rumgenörgelt." Mit dem Tod ihrer Mutter im Februar 2020 blieben bei der 48-Jährigen viele Fragen unbeantwortet. Lob und Anerkennung suchte Lucy bei ihrer Mutter jahrelang vergeblich. "Sie hatte sich ein Leben lang davon distanziert, mit mir und anderen Menschen zu sprechen. Das sind Probleme, die ich von ihr übernommen habe. Ich bin immer sehr schnell weggerannt, auch vor Diskussionen oder im Beruflichen. Ich habe es einmal geschafft ihr zu sagen: "Warum warst du nie zufrieden mit mir?", so die ausgebildete Musical-Darstellerin, die lange Bestätigung in den falschen Menschen oder Beziehungen gesucht habe.

Im Februar 2024 dann der Schlüsselmoment, der alles verändern sollte: Mit dem Einzug und Sieg im australischen Dschungelcamp kam der erfolgreichen Hotel-Besitzerin eine wichtige, lebensverändernde Erkenntnis. "Im Dschungel habe ich gemerkt: Ich kann jetzt aufhören zu rennen. Als mein Name gesagt wurde, dachte ich: Siehst du, Mama! Es ist okay, wie ich bin. Das war der Moment, in dem ich Frieden mit dem Verlust meiner Mutter geschlossen habe", erklärt Lucy im Gespräch mit Moderatorin Aminata Belli. "Seit diesem Moment habe ich nicht mehr diese Dunkelheit empfunden, dass sie nicht mehr Teil meines Lebens ist. Dass sie nicht mehr da ist, um mich nach vorne zu treiben, weil ich selbst ausreiche."

Über die No Angels: "Ich konnte ihnen all meine Ängste offenbaren"

Eine Erfahrung, die sie als anderen Menschen habe nach Deutschland zurückkehren lassen. "Ich bin innerlich ruhiger geworden. Ich habe keine Angst mehr, mich zu offenbaren und das zu leben, was ich empfinde. Davor hatte ich oft Angst, mich mitzuteilen." Eine große Ausnahme seien damals ihre Band-Kolleginnen der No Angels gewesen.

Zu ihren Kolleginnen, mit denen sie sich im Jahr 2000 in der Castingshow "Popstars" gegen 4.500 Bewerberinnen durchsetzte, hat sie bis heute eine enge Verbindung. "Sie waren die einzigen Menschen, denen ich all meine Ängste offenbaren konnte. Ohne diese Ehrlichkeit untereinander hätten wir nicht bis heute bestehen oder wieder zueinanderfinden können", so Lucy. Und Fans dürfen sich freuen: Die No Angels haben große Pläne, die jetzt konkret werden. Bereits im Sommer will die Band sich im Studio treffen, um neue Musik aufzunehmen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | deep und deutlich | 27.04.2024 | 00:30 Uhr

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