Coldplays "Moon Music": Pop in Perfektion
Coldplays neues Album "Moon Music" ist Pop in Perfektion, nicht mehr, aber auch nicht weniger. In neun Songs besingen Chris Martin und Co. das menschliche Miteinander, den Klimawandel und Vielfalt.
Chris Martin nimmt gleich allen Kritikern und Missgönnern den Wind aus den Segeln. Er sei so glücklich, mit vielen Dingen einigermaßen klarzukommen, sie zu verstehen, ebenso mit denen, wovon er keine Ahnung habe. Unsere Gesellschaft habe ein erhöhtes Maß an individuellem Spezial-Wissen, genau wie den Drang zum Miteinander. Das sei die Triebfeder für Coldplay auf ihrem zehnten Studio-Album "Moon Music".
Popmusik in Perfektion
Neun Songs, 39 Minuten lang Zeit, sich die Köpfe über die derzeit vermeintlich "angesagteste Band der Welt" zu zerbrechen und zu diskutieren. Am Ende ist es Popmusik - und die beherrschen Chris Martin und Co. perfekt. Im vergangenen Oktober und November hielt sich Martin in Taiwan auf. Für ihn sei es nicht unüblich, mitten in der Nacht mit einem Song im Hinterkopf aufzuwachen, berichtete er. So auch eines Nachts in Taiwan. Ein paar Minuten habe er mit sich gekämpft, ob es sich wirklich lohne, dafür aufzustehen. Es mag kryptisch klingen, so der 47-Jährige, doch ihm war klar, diesen Moment musste er ehren und festhalten. So entstand "We Pray".
Highlight des Albums: "Jupiter"
Was möchte jeder, wofür bete er? Die meisten für ihr engstes Umfeld, dass es ihnen und ihren Lieben gut gehe. Darum geht es in "We Pray". Klimawandel, Nachhaltigkeit, selbst queere Mädchen, etwa im Song "iAMM", als Regenbogen-Emoji getarnt, finden sich auf "Moon Music". Interessant sind die balearischen Beats in "Jupiter", einem Highlight, sowie der gute alte Disco-Funk, inklusive Slap-Bass in "Good Feelings". Unterstützt werden Coldplay auf "Moon Music" erneut vom schwedischen Erfolgsproduzenten Max Martin.
Er kenne einige Lehrer, ebenso Therapeuten, denen er sich anvertrauen könne, greift Chris Martin ein schwieriges Thema auf. Für ihn sei das ein Segen, auch in Bezug auf "Mood Music". Zwischen den Zeilen gibt es diesbezüglich einiges zu entdecken. Es ist ein starkes Album und hoffentlich nicht das drittletzte. Die Beatles brachten ein Dutzend LPs heraus und mehr als zwölf Coldplay-Alben brauche niemand, ist sich Chris Martin sicher. Ob er sich da mal nicht täuscht.
Moon Music
- Label:
- Parlophone
- Veröffentlichungsdatum:
- 4. Oktober 2024
- Preis:
- 17,97 €