Cat Power: Dylan-Cover voller Energie
Sonnabend füllte Cat Power den Saal der Elbphilharmonie bis auf den letzten Platz. Die Musikerin coverte das berühmte Bob-Dylan-Konzert "Royal Albert Hall" von 1966 als Hommage und Neuinterpretation.
Bei ihr klingt jede Zeile im Körper nach. Mit einer melancholisch-rauchigen Stimme und einem minimalistischem Groove spürt die Sängerin Cat Power dem Wesen der Songs nach. Es sind die weltbekannten Lieder von Bob Dylan, die die Sängerin covert.
Große Fans sind Franzi und Sina. Die beiden Freundinnen sehen Cat Power zum ersten Mal live. "Ich mag Cat Power. Sie ist eine Powerfrau und ein Role Model in der Musikbranche. Bob Dylan ist natürlich eine Legende und hat super tolle Songs geschrieben und performt. Es ist eine schöne Kombination", finden die beiden.
Bob Dylans "Royal Albert Hall" in neuem Gewand
Die amerikanische Musikerin hat in den vergangenen drei Jahrzehnten die Kunst des Coversongs perfektioniert. Jetzt nimmt sie sich eins der legendären Konzerte der Popgeschichte vor: Bob Dylans Auftritt 1966 in der Free Trade Hall in Manchester. Berühmt wurde die Live-Aufnahme mit dem Beschriftungsfehler "Royal Albert Hall". Dylan sorgte dabei auch für Furore, weil er im späteren Verlauf zur E-Gitarre griff, so mit der puristischen Folk-Tradition brach und der Rockmusik die Tür öffnete.
Die Elbphilharmonie: eine fast schon seltsame Kulisse für dieses Konzert - und dennoch passend. Denn das Gefühl der Freiheit liegt auch in diesem Saal in der Luft.
Cat Powers Steckenpferd ist das Covern
Anderthalb Stunden steht die 52-Jährige auf der Bühne - kurze, dunkle Haare, schwarzer Blazer, dazu Krawatte. Angestrahlt vom warmen Licht der Bühne, scheint sie sich in der Elbphilharmonie schnell heimisch zu fühlen. Sie fühlt sich wohl in den Songs, die sie performt. Es ist ihr Steckenpferd - das Covern.
Franzi und Sina lassen den Abend Revue passieren: "Ich fand es eine gute Mischung. Es gab auch einen dramaturgisch guten Aufbau. Die erste Hälfte war sehr ruhig. Ich dachte irgendwann, es sei ein Kuschelkonzert. Aber das hat dem Ganzen auch die Möglichkeit gegeben, dass sie ihre Stimme auf unterschiedliche Arten in den Raum schicken konnte. Das fand ich ganz spannend. Es tat aber am Ende ganz gut, dass es ein bisschen dynamischer und lauter wurde."
Mit einem tosenden Applaus wird die Sängerin vom Publikum verabschiedet. Dabei hinterlässt sie eine Energie im Raum, die nachklingt.